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D A S G E B A G - M A G A Z I N F Ü R W O H N K U L T U R : W O H N E N , L E B E N , G E N I E S S E N . 2 0 – 5 2 0 2 L U F T
IMPRESSUM HERAUSGEBER: FOTONACHWEISE NACH SEITEN: TITEL: Daniel Elke EDITORIAL: Daniel Koke Fotografie, S. 1 Geschäftsführung der GEBAG, Winand Schneider INHALT: Daniel Elke, S. 2 oben | Eugen Shkolnikov / KONTAKT: GEBAG Tiergartenstraße 24–26 47053 Duisburg Telefon 0203 6004-0 Telefax 0203 6004-100 E-Mail: info@gebag.de CHEFREDAKTION: Gerhild Gössing Duisburg Kontor S. 2 unten | J. Teggel, S. 3 GEBAG: Daniel Koke Fotografie, S. 4 TITELSTORY: Daniel Elke, S. 6–13 DIE SACHE MIT DEN TAUBEN: Adobe Stock S. 14 | Christoph Seelbach, S. 15 WO DAS GRÜNE DOCH SO NAHE LIEGT: Eugen Shkolnikov / Duisburg Kontor, S. 18–19 ZWISCHEN ANATOLIEN, SPACE AGE UND GEGENWART: Sebastian Becker, S. 20–21 DUISBURGS FRAUENPOWER!: REDAKTION: Lisa Melchior, Sabine Lück, Harald Lordick / WikiCommons, S. 22 | Stadtarchiv Conny Lappeneit, Constanze von Künsberg, Sebas- Duisburg, S. 23 tian Becker, Tobias Appelt, David Huth, Denis de TACH.CHEN: envato.com – deemakdaksinas, merkulove, Haas, Duisburg ist echt yellowline_std, IconsX, alexacrib, S. 24–25 LAYOUT UND KONZEPT: SEEQ-Agency, Duisburg DIE ZEICHEN STEHEN AUF ZUKUNFT: J. Tegge, DRUCK: Bonifatius GmbH, Paderborn AUFLAGE: 12.500 Exemplare S. 26–27 | MKK Architekten S. 28–29 GRÜNE LUFT UND BUNTE DOSEN: ERSCHEINUNGSWEISE: dreimal jährlich Sabine Lück, S. 30–31 EIN HAUCH ITALIEN LIEGT IN DER LUFT: Sabine Lück , S. 32–33 unten
Tach zusammen! „Luft – ein unsichtbares, gasförmiges Gemisch, das die Erdatmosphäre bildet und Lebewesen zum Atmen benötigen. Es besteht hauptsächlich aus Stickstoff und Sauerstoff, zudem aus weite- ren Gasen und auch festen und flüssigen Teilchen (Aerosole).“ – So viel zur chemischen Definition des wohl wichtigsten Stoffes, der unser Leben be- stimmt. Deshalb wollten wir uns in dieser Ausgabe einmal näher mit dem Thema Luft beschäftigen. Und so gehen wir mit Heißluft- ballons sprichwörtlich in luftige Höhen, wir begleiten einen Falk- ner und seine Vögel bei der Ar- beit und atmen beim Waldbaden im Duisburger Stadtwald mal so richtig durch. Und damit die Luft bei Ihnen zuhause nicht sprichwörtlich „dick“ wird, stellen wir Ihnen im „Do It Yourself“ in dieser Ausgabe vor, wie Sie aus Kon- servendosen, Lackfarbe, Erde und ein paar Pflanzen mit nur wenigen Handgriffen stylische Luftreiniger herstellen können – die sehen nicht nur gut aus, sondern sorgen auch noch für frische Luft in Ihrem Zuhause! Und üb- rigens: Wenn sie dieses oder ein vorheriges DIY aus unseren Magazinen selbst gebastelt haben – schicken Sie uns gern Fotos per Mail oder über unsere Social-Media-Kanäle, wir sind neugierig! Frischer Wind weht übrigens seit einigen Wochen auch durch Obermarxloh: Dort hat „Ali Baba’s“ mit dem „Sesam“ seine dritte Filiale in Duisburg eröffnet. Mit einer offenen Showküche und drei thematisch unterschiedlich gestalteten Restaurant-Berei- chen ziehen Restaurant und Bäckerei neugierige Kunden an – vom Frühstück bis zum Abendessen. Juliana Martia, Hedwig Averdunk oder Dr. Agnes Steinbach: Sie haben als starke Frauen den „Wind der Veränderung“ nach Duisburg gebracht. Als Medizinerinnen, Politikerinnen und Schulleiterin- nen haben sie – wie viele andere vorbildliche Duis- burgerinnen – die Stadt an Rhein und Ruhr nachhal- tig geprägt und viel für die Rechte der Frauen in unse- rer Stadt getan. Was genau, das lesen Sie ab Seite 39 in der aktuellen Folge der „Duisburger Geschichten“. Sie sehen also, wir haben auch in dieser Ausgabe der tach. wieder viele in- teressante Themen und Geschichten im Angebot. Sie haben Wünsche, Kri- tik oder vielleicht auch einfach nur ein Lob? Im- mer her damit, wir freuen uns immer über Post: mehralsgewohnt@gebag.de. Schreiben Sie uns! G E R H I L D G Ö S S I N G , C H E F R E D A K T I O N 1
1 Unsereins 4 Unser Fokus bleibt auf unseren Mieterinnen und Mietern G E B A G - G e s c h ä f t s f ü h r e r W i n a n d S c h n e i d e r i m I n t e r v i e w 6 14 Die Sache mit den Tauben Wer Stadttauben füttert, schadet der Umgebung und den Tieren selbst T I T E L S T O R Y 6 Wie die Luft zum Atmen Stadtkind2 18 Wo das Grüne doch so nahe liegt Manuela Sass bringt Kindern die Natur ihrer Heimatstadt nahe 20 Zwischen Anatolien, Space Age und Gegenwart AliBaba's Sesam in Obermarxloh hat eröffnet – ein Test 18 2
4 Bauchgefühl 24 tach.chen Wir gehen in die Luft! 30 Grüne Luft und bunte Dosen Mit den richtigen Pflanzen und stylischen Übertöpfen zum DIY-Luftreiniger 32 Ein Hauch Italien liegt in der Luft Lachs toskanischer Art mit Kartoffelstampf 26 3 Viersieben 22 Duisburgs Frauenpower Von mutigen Pionierinnen bis zu modernen Macherinnen 26 Die Zeichen stehen auf Zukunft Im Zoo entsteht eine neue Anlage für die Seelöwen 3 Cover Innenseite Impressum Rückseite Gewinnspiel
„U N S E R F O K U S B L E I B T A U F U N S E R E N M I E T E R I N N E N U N D M I E T E R N “ G E B A G - G E S C H Ä F T S F Ü H R E R W I N A N D S C H N E I D E R I M I N T E R V I E W D i e G E B AG s t e h t d e r z e i t i m Fo k u s d e r Ö f f e n t l i c h k e i t – ü b e r i n t e r n e U m s t r u k t u r i e r u n g e n w u rd e i n d e n v e rg a n g e n e n Wo c h e n i m m e r w i e d e r i n d e r P re s s e b e r i c h t e t . Wa s d a s f ü r d i e M i e t e r i n n e n u n d M i e t e r d e r G E B AG b e d e u t e t – u n d v o r a l l e m , w a s n i c h t – , d a r ü b e r h a b e n w i r m i t W i n a n d S c h n e i d e r g e s p ro c h e n , G e s c h ä f t s f ü h re r d e r G E B AG . Herr Schneider, rund um die GEBAG ist der- zeit viel in der Zeitung zu lesen. Wie ordnen Sie die aktuelle Situation ein – und welche Rolle haben Sie dabei? Ich bin seit Mai 2024 Teil der GEBAG, zu- nächst als technischer Geschäftsführer mit Verantwortung für den Neubau und den Ein- kauf. Im Oktober habe ich dann, nach dem überraschenden Weggang meines Kollegen Bernd Wortmeyer, die alleinige Geschäftsfüh- rung übernommen. Das war eine Herausfor- derung – die ich aber dank des engagierten Teams bei der GEBAG gut meistern konnte. Tatsächlich befinden wir uns aktuell in einer schwierigen Phase. Es haben sich Entwicklun- gen ergeben, die eine umfassende Neu-Struk- turierung der GEBAG notwendig machen, um die Gesellschaft zukunftsfähig aufzustellen. Das ist kein einfacher Prozess – weder für die Organisation noch für unsere Mitarbeitenden. Wir bemühen uns, auch in dieser angespann- ten Lage für alle Beteiligten tragbare Lösun- gen zu finden. U N S E R E I N S | 4
Was bedeutet das für die Mieterinnen und Mieter? Müssen sie sich Sorgen machen? Ganz klar: nein. Unsere Mieterinnen und Mieter stehen für uns im Fokus – daran ändert sich auch zukünftig nichts. Die GEBAG verwaltet rund 12.600 Wohnungen in Duisburg, in denen mehr als 35.000 Menschen leben. Sie mit gutem Wohnraum und verlässlichem Service zu versorgen, ist und bleibt unser Kernauftrag. Natürlich wird sich die GEBAG künftig schlanker aufstel- len müssen. Aber genau deshalb strukturieren wir uns neu: Damit wir auch mit einem kleineren Team weiter- hin zuverlässig und effizient arbeiten können – und da- bei das Wohl unserer Mieterinnen und Mieter nicht aus dem Blick verlieren. Wie stellen Sie sicher, dass der Service für die Mieter weiterhin funktioniert? Ein wichtiger Baustein ist die Weiterentwicklung un- seres Kundenservices. Wir werden Abläufe noch stär- ker digitalisieren und besser bündeln, damit Anfragen schneller und gezielter bearbeitet werden können. Un- sere zentrale Telefonnummer 0203 6004-0 wird künftig noch stärker genutzt: Dort nehmen wir viele Anliegen direkt am Telefon auf – schnell, unkompliziert und ohne lange Wartezeiten. Natürlich kann man sich auch jeder- zeit unter service@gebag.de per Mail an uns wenden – auch auf diesem Wege bekommen unsere Mieterinnen und Mieter schnellstmöglich eine Antwort. Zudem finden unsere Kundinnen und Kunden schon jetzt viele Informationen, Formulare und Kontaktmög- lichkeiten auf unserer Website unter www.gebag.de. Und auf Seite 16 in diesem Magazin erklären wir ganz konkret, wie die Kontaktaufnahme künftig abläuft und welche Wege zur Verfügung stehen. Was ist Ihnen persönlich wichtig, wenn Sie auf die kommenden Monate blicken? Mir ist wichtig, dass unsere Mieterinnen und Mieter wis- sen: Wir lassen sie in dieser Zeit nicht allein. Auch wenn die GEBAG sich intern verändert – für sie soll sich so wenig wie möglich ändern. Unser Auftrag bleibt: gutes, bezahlbares Wohnen in Duisburg zu bieten. Und daran arbeiten wir – Tag für Tag, mit vollem Einsatz. 55 T E X T G E R H I L D G Ö S S I N G , L I S A M E L C H I O R B I L D D A N I E L K O K E F O T O G R A F I E
T E X T T O B I A S A P P E L T, D E N I S D E H A A S B I L D D A N I E L E L K E W I E D I E L U F T Z U M A T M E N W i r k ö n n e n d i e s e s f a s z i n i e r e n d e E l e m e n t z w a r n i c h t s e h e n , d o c h e s u m g i b t u n s z u j e d e r Z e i t . U n d e s g i b t M e n s c h e n i n D u i s b u r g , d i e m i t d e r L u f t a u f g a n z b e s o n d e r e W e i s e v e r b u n d e n s i n d : B e n j a m i n E i m e r s e r k u n d e t m i t d e m H e i ß l u f t b a l l o n d i e W e l t , d i e M o d e l l b a u e r a u s R h e i n h a u s e n l a s s e n F l u g z e u g e u n d H e l i - k o p t e r s t a r t e n u n d F a l k n e r M i c h a e l S c h e p e r s g e h t m i t s e i n e m B u s s a r d a u f d i e J a g d . 7
S C H N E L L W I E D E R W I N D Das Fauchen des Brenners dröhnt in den Ohren. Die Hitze der Flammen kitzelt die Haut. Benjamin Eimers (40) und seine Schwester Friederike (35) treffen letzte Vorberei- tungen für den Start, jeder Handgriff sitzt. Und einen Au- genblick später steigen sie schon mit ihrem Heißluftballon dem Himmel entgegen. „Glück ab, gut Land!“, ruft Friede- rike – so lautet der Gruß der Ballonfahrer. Tochter Friederike macht derzeit noch ihre Ballonfahrt-Ausbildung, und ihr Bruder be- reitet sie auf die Prüfung vor. „Studium, Job, Kinder: Bei mir hat es zwar etwas län- ger gedauert“, sagt sie. „Aber dass auch ich irgendwann Ballon-Pilotin werde, stand nie in Frage.“ Ballonfahren ist im Hause Eimers eine Familientradition. Va- ter Wilhelm (75) ist in der Szene eine Legende. Der Duisbur- ger hat in den vergangenen fünf Jahrzehnten jede Menge Rekorde aufgestellt und Wettbewerbe gewonnen. Sohn Benjamin saß bereits im Alter von vier Jahren mit ihm im Korb. Mehr als 2.000 Stunden seines Lebens hat er seit- dem in der Luft verbracht. Die Ausbildung ist umfangreich. Bei allen Fahrten steht die Sicherheit im Vorder- grund. Es gibt zahlreiche Regeln und Vor- schriften. Das Material wird regelmäßig gewartet. „Wenn man sich die Zahlen an- schaut, ist Ballonfahren sicherer als Rad- fahren“, sagt Benjamin Eimers. T I T E L S T O R Y | 8
In der Luft hat er schon viele Aben- teuer erlebt. Der Duisburger weiß, wie es sich anfühlt, mit einem Gasballon bei minus 45 Grad Celsius in 7.000 Meter Höhe unterwegs zu sein. Bei einer Solo- Tour hat er die Alpen überquert. Und mit dem Heißluftballon ist er vom Ruhr- gebiet aus bis ins französische Tou- louse gefahren – 1.025 Kilometer, ohne Pause, mit Spitzentempo 140. Das geht nur mit Sauerstoffzufuhr und Kontakt zur Flugsicherung. Damit die Jets aus- weichen können. „Länger, weiter, höher – mich reizt es einfach, das Maximum aus dem Ballon rauszuholen“, sagt Ben- jamin Eimers. 03 An diesem Abend lässt er es ruhiger angehen, genießt die Aus- sicht aus dem Korb. Die tief stehende Sonne taucht die Land- schaft in warmes Licht. „Ideale Bedingungen“, sagt er. „An solchen Tagen fühlt sich eine Stunde im Ballon an wie ein gan- zer Urlaubstag.“ Dennoch sind Ballonfahrten im Ruhrgebiet anspruchsvoll. Grund ist vor allem die dichte Bebauung. „Ich bin zu jeder Zeit vom Wind abhängig und kann mir meinen Landeplatz vorher nicht aussuchen. Ich weiß vorab nie genau, wo ich am Ende runter- komme. Das macht es extrem spannend.“ Mal landet der Heißluftballon auf einem Acker und der Bauer reicht einen Schnaps zur Begrüßung. Mal kommt er aber auch mit der Mistgabel angerannt. „Auch solche Erlebnisse machen das Ballonfahren aus“, sagt Benjamin Eimers. „Es wird einfach nie langweilig.“ 01 B A L L O N . N R W In den Sommermonaten ist Benjamin Eimers fast jeden Abend mit Gästen in der Luft. Gemeinsam mit Max Michels (29), Ballonfahrer in dritter Generati- on, betreibt er das in Rheinhausen ansässige Unternehmen „Ballon. NRW“. Das Duo kann auf 14 Ballons zurückgreifen, bei ihren Touren steigen sie in Höhen von bis zu 1.000 Metern auf. Sie starten von rund 50 Plätzen im Ruhrgebiet und am Nieder- rhein. Infos: www.ballon.nrw 02 01 02 03 Vorbereitungen für den Start: Benjamin und Friederike Eimers bereiten den Heißluftballon vor. 3, 2, 1 – Feuer: Friederike Eimers erwärmt mit einer großen Flamme die Luft in der Ballonhülle. Weit geht der Blick: Benjamin Eimers steigt mit seinen Gästen bis zu 1.000 Meter in die Höhe.
B U T T E R W E I C H E L A N D U N G N A C H H Ö H E N F L U G 01 01 Miniatur-Hubschrauber vor Industriekulisse: Kommen Gäste zu Besuch, sind sie oft be- eindruckt vom Gelände in Rheinhausen. Bernd Kaspers steht mit einer Fernsteuerung in den Rheinwie- sen. Seinen Modell-Helikopter mit der Aufschrift „SAB Heli Divi- sion“ hat er in Position gebracht. Kaspers checkt noch einmal die Einstellungen, dann bereitet er sich auf den Start vor. Die Rotor- blätter setzen sich in Bewegung, drehen sich schneller – und der Helikopter hebt ab. Kaspers bedient mit Daumen und Zeigefingern die kleinen Steu- erknüppel. So hat der 55-Jährige die ganze Technik unter Kon- trolle. Er lässt den Helikopter weiter steigen, fliegt mehrere Run- den und zeigt dabei elegante Wenden. „Jetzt muss ich langsam zum Ende kommen, denn so lange hält der Akku nicht“, erklärt der Pilot nach ein paar Minuten. Er verringert die Höhe und legt mit dem Hubschrauber eine butterweiche Landung hin. Zu seinem Hobby kam der Duisburger durch eine weihnachtli- che Bescherung. „Meine Frau hat mir vor einigen Jahren einen Bausatz geschenkt“, berichtet Kaspers. „Und dann hat es mich gepackt.“ Er trat schließlich dem Flug-Sport-Club (FSC) Duisburg- Rheinhausen bei. Mittlerweile ist Kaspers der Vereinsvorsitzende. T I T E L S T O R Y | 10 02 03 Detailreiches Modell: Hartmut Matten kontrolliert seine Nachbildung einer „Beech 18“. Volle Kontrolle mit Daumen und Zeigefinger: Bernd Kaspers beim Flugtraining in den Rheinwiesen. 02
V E R S TÄ R K U N G G E S U C H T Am ersten Wochenende im Monat hat der FSC Duisburg-Rheinhausen immer Programm. An den Samstagen gehen die Segelflugzeuge mithilfe eines Schleppfahrzeugs in die Luft. Und die Sonntage sind Helikopter- Tage. Am Modellflug interessierte Menschen sind im Verein jederzeit willkommen. „Gerade unsere Jugend- abteilung könnte Verstärkung gebrau- chen“, sagt Bernd Kaspers. Weitere Infos unter www.fsc-duisburg.de Seine Kameraden lassen aber nicht nur Helikopter in die Luft steigen. Im Duisburger Westen starten außer- dem Segel- und Motorflugzeuge. Bei den Antriebsar- ten gibt es eine große Bandbreite – vom Elektromotor bis zum Zweitakter mit Glühzünder. Seit einigen Jah- ren starten vom Klubgelände auch vermehrt soge- nannte Copter, auch bekannt als Drohnen. 03 Zu Flugtagen lädt der Verein schon mal andere Klubs ein. „Unsere Freunde aus Österreich waren beein- druckt, als sie unser Gelände gesehen haben“, erzählt der Vorsitzende. „Vor uns fließt der Rhein und dahin- ter erstrecken sich die riesigen Industriegebäude. Das ist schon einmalig.“ Bevor die Mitglieder mit ihren Modellen abheben, verbringen sie viele Stunden in ihren Hobbyräumen und Werkstätten. „Einen Standard-Bausatz habe ich schnell zusammengesetzt“, erklärt Bernd Kas- pers. „Aber dann beginnt die Feinarbeit mit eigenen Komponenten.“ Einige schrauben auch an sogenannten Scale- Modellen, die maßstabsgetreue Nachbildungen origi- naler Luftfahrzeuge sind. Und die Modellflieger zeigen Liebe zum Detail. In einem Cockpit sitzt sogar eine Puppe, die einen Piloten darstellt. Hartmut Matten hat eine „Beech 18“ mit zum Tref- fen gebracht. Den Nachbau des zweimotorigen Tief- deckers aus den USA möchte der 71-Jährige heute starten lassen. „Erst war ich skeptisch wegen des Windes, aber jetzt passen die Bedingungen“, sagt Matten. Er greift zu seiner Fernsteuerung. Kurz darauf steigt das Flächenflugzug über den Rheinwiesen auf. „Jetzt kommt aber die große Herausforderung“, er- klärt Matten. „Die Landung ist viel anspruchsvoller als der Start oder der Flug an sich.“ Die „Beech 18“ nä- hert sich der Wiese und setzt sanft auf. Die anderen Mitglieder applaudieren. Und Bernd Kaspers zitiert bei dieser Gelegenheit einen Vereinskollegen: „Der hat es auf den Punkt gebracht. Wenn das Flug-Modell ab- hebt, ist das investierte Geld erst einmal weg. Wenn es landet, ist das Geld wieder da.“ 11
01 02 M I T H I L D E A U F D E R J A G D Hilde breitet ihre imposanten Flügel aus. Dann reckt das Wüstenbussard- Weibchen ihren schwarzbraunen Kopf nach vorne. Aus ihrem kräftigen Schnabel stößt sie einen gellenden Schrei aus. Michael Schepers lässt sich von der tierischen Show aber nicht aus der Ruhe bringen. Er hat eine starke Verbindung zu dem Greifvogel. Diese besteht nicht nur aus dem sogenannten Geschüh, mit dem Schepers das Tier auf sei- nem Lederhandschuh sichert. „Mich haben Greifvögel mit ihrer beein- druckenden Flugkunst schon als Kind fasziniert“, erzählt der 53-Jährige. Das Hobby hat er praktisch in die Wiege gelegt bekommen. Sein Va- ter arbeitete als Forst-Abteilungsleiter im Duisburger Grünflächenamt. Auch deshalb verbrachte der Sohn viel Zeit inmitten der Natur. Oft war die Falknergruppe der Kreisjägerschaft Duisburg zu Gast. Und als Teen- ager büffelte Schepers dann selbst für die Falknerprüfung. Später legte sich Schepers seinen ersten eigenen Wüstenbussard zu. Er ging mit dem Greifvogel auf Beizjagd – so wie es bereits die Men- schen in der Mongolei vor mehr als 5.000 Jahren taten. „Ich bilde mit dem Tier ein Team, das macht für mich den Reiz aus“, erklärt Schepers. Ein Wüstenbussard kann aus großer Entfernung kleine Details erken- nen. „Er könnte aus 800 Metern Entfernung eine Zeitung lesen. Mühe- los nimmt er Kaninchen, Gänse oder Krähen ins Visier.“ T I T E L S T O R Y | 12
S E E A D L E R - K Ü K E N I N WA L S U M G E S C H L Ü P F T Die Nachricht war eine kleine Sensation: Im Naturschutzgebiet Duisburg-Walsum hat ein Seeadler-Paar erfolgreich gebrütet – und das gleich mit drei Jungtieren. Die Küken sind im Frühjahr geschlüpft. „Dass der Seeadler nun auch im dicht besiedelten Ruhrgebiet Nach- wuchs aufzieht, ist ein Erfolg für den Arten- schutz in Nordrhein-Westfalen“, sagte NRW- Umweltminister Oliver Krischer bei einem Besuch am Brutplatz. Bei einigen Schulbesuchen hatte er auch schon Wusel dabei. So heißt sein Uhu, der in einer Vo- liere im Duisburger Westen lebt. Der nachtak- tive Jäger mit den langen Federohren fasziniert die Kinder. Und Schepers hat auch schon Ideen für die Zukunft. „Wenn es die Zeit zulässt“, sagt er, „könnte ich mir vorstellen, demnächst einen Steinadler auszubilden.“ 03 01 Michael Schepers hat jahrelange Erfahrung auf dem Gebiet der Beizjagd und war mit un- terschiedlichen Partnern an der frischen Luft: Nach dem Tod seines ersten Wüstenbussards hob dann ein Vogel namens Hilde von seinem Handschuh ab. „Mittlerweile habe ich meinen dritten Wüstenbussard“, sagt der Falkner. „Und da mir der Name damals so gut gefallen hat, habe ich ihn übernommen.“ Schepers trainiert regelmäßig mit seiner zwei- ten Hilde. „Der Vogel ist mit einem Sprinter und Ringer zu vergleichen. Der Falkner hingegen muss die Ruhe und Ausdauer eines buddhis- tischen Mönchs, das Herz des Heiligen Franzis- kus und dazu das Wesen eines Raubtiers in sich vereinigen“, erklärt der Duisburger. „Der Wüs- tenbussard braucht die richtige Ernährung, eine ordentliche Kondition und eine starke Muskula- tur – dann ist er auch ein guter Jäger.“ Wenn Hilde gerade nicht ihre wendigen Flüge in der Natur zeigt, ist sie auch schon mal zu Gast in Schulen. „Anfangs haben viele Schüler großen Respekt vor den Tieren“, sagt Michael Schepers. „Aber nach ein paar Minuten tauen sie auf.“ Der Falkner spricht mit den Schülern auch über Hil- des Lebensweise. So erklärt er ihnen, dass der Wüstenbussard eigentlich in Gruppen die Beute ins Visier nimmt. „Das ist in der Welt der Greif- vögel einzigartig“, sagt Schepers. 01 02 03 Ein eingespieltes Team: Michael Schepers lässt sich von der tierischen Show nicht aus der Ruhe bringen. Falkner aus Duisburg: Schon als Kind verbrachte Michael Schepers viel Zeit inmitten der Natur. Majestätische Erscheinung: Wüstenbussard- Weibchen Hilde ist eine routinierte Jägerin. 13
Die Sache mit den Tauben W A S V I E L E N I C H T W I S S E N : W E R S T A D T T A U B E N F Ü T T E R T, S C H A D E T N I C H T N U R D E R U M G E B U N G – S O N D E R N A U C H D E N T I E R E N S E L B S T. Ihr Gurren gehört zum Stadtbild, doch ihre Hinterlas- senschaften sorgen regelmäßig für Ärger: Stadttauben. Die Tiere stammen ursprünglich von der Felsentaube ab, wurden einst als Nutz- und Brieftauben gehalten – und sind inzwischen millionenfach in deutschen Groß- städten unterwegs. Auch in Duisburg. Weil sie kaum natürliche Feinde haben und das ganze Jahr über brü- ten, nimmt ihre Zahl stetig zu. Müll und gezieltes Füt- tern verschärfen das Problem zusätzlich. Um dem entgegenzuwirken, testet die Stadt Duisburg im Rahmen eines Pilotprojekts spezielles Futter zur Ge- burtenkontrolle und plant den Bau eines Taubenhau- ses. Klar ist aber auch: Die Verantwortung beginnt bei jedem und jeder Einzelnen. Denn das Füttern ist laut Sicherheits- und Ordnungsverordnung verboten – Ver- stöße werden mit Bußgeldern geahndet. TAUBEN ALS PROBLEM IN DEN QUARTIEREN Auch bei der GEBAG sind Tauben regelmäßig Thema. In größeren Wohnanlagen wie dem Citywohnpark oder in Neuenkamp werden sie regelmäßig gesichtet. Leere Wohnungen mit zugänglichen Balkonen oder Nischen werden gern als Nistplatz genutzt, teils werden die Vögel sogar gezielt gefüt- tert. Die Folge: verdreckte Fassaden, ein potenzielles Gesundheitsrisiko und hohe Rei- nigungs- und Instandhaltungskosten, nicht selten im fünfstelligen Bereich pro Jahr. Besonders problematisch ist der Kot der Tiere: Eine einzige Taube produziert bis zu 15 Kilo Nasskot pro Jahr. Auf Dauer kann dieser nicht nur optische Schäden verursa- chen, sondern auch die Bausubstanz angrei- fen. Taubenzecken und Milben können auch auf den Menschen übergehen. Um unsere Gebäude und Mieter zu schützen, unternehmen wir daher eine Menge: Leere Nester werden entfernt, leerstehende Woh- nungen regelmäßig kontrolliert. Die GEBAG setzt zudem auf professionelle Hilfe durch Falkner wie Lothar Ciesielski aus Köln. U N S E R E I N S | 14
MIT DER NATUR GEGEN DIE NATUR Lothar Ciesielski ist seit über 25 Jahren als Falk- ner tätig. „Ich bin damit groß geworden – mein Vater war auch schon Falkner“, erzählt er. Ge- meinsam mit seinem Team bildet er Greifvögel aus, die speziell für die sogenannte Vergrämung trainiert sind: ein tierfreundlicher Weg, um Stadt- tauben nachhaltig zu vertreiben. „Unsere Bussarde als natürliche Feinde der Tau- ben lösen einen Fluchtreflex aus. Sie meiden dann das Gebiet“, erklärt Ciesielski. Damit der Effekt dauerhaft ist, müssen die Einsätze regel- mäßig stattfinden – denn Tauben brüten mehr- fach im Jahr, und es kommen ständig neue Vögel hinzu. Gerade dort, wo bauliche Maßnahmen wie Spikes oder Netze nicht ausreichen oder nicht reali- sierbar sind, bieten die Falkner-Einsätze eine wirkungsvolle Ergänzung. „Spikes werden mit- unter sogar von den Tauben als Nestunterlage zweckentfremdet und Netze sind keine Lösung für große Flächen“, so Ciesielski. Seine Vögel – meist amerikanische Wüstenbussarde – sind da- gegen flexibel und zuverlässig. „Sie gehen sogar in Gruppen auf ‚Simultanjagd‘. In den USA nennt man sie ‚Wolves of the Sky‘.“ T E X T L I S A M E L C H I O R B I L D C H R I S T O P H S E E L B A C H , A D O B E S T O C K S TA D T TA U B E – V O M H A U S T I E R Z U M P R O B L E M V O G E L Verwildert: Viele heutige Stadttauben sind Nachfahren entflogener oder ausgesetzter Zuchttauben – echte Wildtiere sind sie nicht. Brutverhalten: Tauben können bis zu sieben Mal im Jahr brüten – mit je zwei Jungtieren pro Gelege. Nahrung: In freier Natur würden sie Körner fressen. In der Stadt leben sie oft von Brot, Pommes und Abfällen – das macht sie krank. Missverstandene Tierliebe: Füttern schadet – denn es fördert Überpopulation, Krankheiten und verkürzt die Lebenserwartung. Rechtliches: In Duisburg ist das Füttern laut Ordnungsverordnung verboten – Bußgelder bis zu 1.000 Euro sind möglich. Neben den Flugeinsätzen haben Ciesielski und sein Team als geprüfte Falkner die Genehmigung, Nester zu entfernen oder Eier gegen Attrappen auszutauschen. Wichtig sei aber vor allem eines: die Mithilfe der Menschen. „Die ‚arme Taube‘ ist ein menschengemachtes Problem“, betont der Falkner. „Durch Futter und Müll schaffen wir ide- ale Bedingungen für eine Überpopulation. Wer füttert, meint es vielleicht gut – trägt aber dazu bei, dass sich das Problem verschärft.“ WAS KÖNNEN SIE TUN? Bitte helfen Sie mit: Füttern Sie keine Tauben – weder auf dem Balkon noch im Hof. Wenn Ihnen ein Nest oder ein vermehrtes Vorkommen auffällt, melden Sie sich gern direkt bei Ihrem zuständigen Kundenteam. Und entsorgen Sie Müll und Essens- reste stets in den dafür vorgesehenen Behältern. Denn: Nur gemeinsam können wir dafür sorgen, dass unsere Quartiere lebenswert bleiben – für Mensch und Tier. 15
W A S S I C H K Ü N F T I G B E I D E R E R R E I C H B A R K E I T D E R G E B A G Ä N D E R T Strukturiert. Kurze Wege. Zukunftsorientiert.
L i e b e M i e t e r i n n e n u n d M i e t e r , Sie haben es bereits im Interview mit unserem Geschäftsführer Winand Schneider ab Seite 4 in diesem Magazin gelesen: Die GEBAG wird sich umfassend neu strukturieren, um sich für die Zukunft noch besser aufzustellen. Das bedeutet jedoch keinesfalls, dass wir Sie aus den Augen verlieren – im Gegenteil! Wir möchten auch weiterhin ein verlässlicher Partner an Ihrer Seite sein. Deshalb zeigen wir Ihnen hier, wie wir unseren Kundenservice jetzt noch moderner und effizienter gestalten. EINE NUMMER FÜR ALLE Ein zentraler Bestandteil unserer neuen Struk- tur ist die Bündelung unserer Servicekanäle. Künftig werden wir unsere Abläufe noch stärker digitalisieren und interne Prozesse besser ver- zahnen, um Ihre Anliegen schneller und geziel- ter zu bearbeiten. Bitte wenden Sie sich deshalb ab sofort bei allen telefonischen Anfragen direkt an unsere zentrale Servicenummer 0203 6004-0 oder schreiben Sie uns eine E-Mail an service@gebag.de. E I N E N U M M E R F Ü R A L L E Um Ihre Anliegen noch effizienter zu bearbeiten, haben wir unsere telefonischen Sprechzeiten angepasst. Sie erreichen uns künftig: > montags bis donnerstags: 8–12 Uhr sowie 14–16 Uhr > freitags: 8–12 Uhr Die Kundenteams in den Bezirken sind künftig nicht mehr über individuelle Durchwahlen er- reichbar, sondern ausschließlich über die zen- trale Rufnummer. So stellen wir sicher, dass Ihr Anliegen direkt an die richtige Stelle weitergeleitet und schnell bearbeitet werden kann. BESUCH NUR NOCH MIT TERMIN Passend dazu ändern wir auch die allgemei- nen Öffnungszeiten unserer Hauptverwaltung und Servicebüros: Künftig sind persönliche Be- suche nur noch nach vorheriger Terminverein- barung möglich. Schon heute sehen wir, dass viele Anliegen telefonisch oder per E-Mail geklärt werden oder dass persönliche Termine ohnehin vorab abgestimmt werden. Der unangemeldete Kundenverkehr nimmt stetig ab – und mit festen Terminen können wir uns noch besser auf Ihr An- liegen vorbereiten. FUNDGRUBE WEBSITE Viele Antworten finden Sie übrigens auch rund um die Uhr auf unserer Website. Unter dem Menüpunkt „Formulare“ stehen zahlreiche An- träge und Vordrucke direkt zum Download be- reit. In unserem FAQ-Bereich finden Sie zudem Antworten auf viele häufig gestellte Fragen aus dem Mieteralltag. Schauen Sie gern zuerst on- line vorbei – oft lassen sich so schon viele Fra- gen schnell und bequem klären. Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis und Ihre Un- terstützung dabei, unseren Service noch besser und zukunftsfähiger zu machen! Diese Zeiten gelten für alle Kundenteams sowie für die Abteilungen Mietenbuchhaltung, Neben- kostenabrechnung und Mietrecht. I h r e G E B A G
W o d a s G r ü n e d o c h s o n a h e l i e g t Der Duisburger Stadtwald ist ein großes Erholungsgebiet für alle Generationen. Manuela Sass bringt Kindern die Natur ihrer Heimatstadt nahe – und zeigt ihnen auf den Touren Wildschweine und Matschböden. Vier Kinder stopfen die Hosenbeine in ihre Gummistiefel, setzen ihre Rucksäcke auf und nehmen sich dicke Äste als Wanderstöcke. Gemeinsam starten sie ihre Tour durch den Duisburger Stadtwald. Manuela Sass begleitet die Gruppe. Die Duisburgerin arbeitet als Reiseleite- rin. Als während der Corona-Pandemie keine Trips in ferne Länder möglich wa- ren, entwickelte sie neue Freizeitformate. Sass bietet mittlerweile Waldbaden für Erwachsene an. Dabei geht sie mit Erholungssuchenden raus in die Natur. Die Teilnehmer können inmitten hoher Bäume vom Alltagsstress abschalten. „Waldbaden ist nachweislich gut für Körper, Geist und Seele“, erklärt Sass. S T A D T K I N D | 18
T E X T D U I S B U R G I S T E C H T / R E D A K T I O N S B Ü R O R U H R B I L D E U G E N S H K O L N I K O V / D U I S B U R G K O N T O R Sie bietet außerdem Entdeckungstouren für Kinder an. Für ihre jungen Begleiter ist der Duisburger Stadtwald eine Art überdimensionaler Abenteuerspielplatz. Sie balancieren auf umgefallenen Buchenstämmen, legen sich ins weiche Moos und beobachten Nacktschnecken, die über den Bo- den kriechen. Und sie pflücken Brennnesseln. „Wenn Ihr die Stiele beim Pflücken von unten nach oben streicht, brecht Ihr die Köpfchen der Brennhaare nicht ab“, erklärt Manuela Sass. „So tut es auch nicht weh.“ Die Kinder ha- ben wieder etwas Neues gelernt. Dass die ausgebildete Waldführerin die Touren in ihrer Hei- matstadt anbietet, liegt auf der Hand. „Meine Geschwis- ter und ich waren als Kinder ständig im Wald unterwegs“, sagt Manuela Sass. „Wir haben unsere Gummistiefel an- gezogen und dann ging es raus.“ Sie ist in einer grünen Großstadt aufgewachsen, kennt das Vorurteil vom grauen Duisburg. „Aber das Klischee hat nichts mit der Realität zu tun“, sagt Sass. Es gibt schließlich nicht nur den Stadtwald im Osten. Duis- burg hat auch noch kleinere Wälder wie den Rahmer Wald, den Wald rund um die Sechs-Seen-Platte oder das Bissing- heimer Wäldchen. Die grünen Lungen der Stadt sind be- liebte und wichtige Nutz- und Erholungsflächen. Teile des Waldbestandes sind bereits mehr 200 Jahre alt. Für einen Ausflug in die Natur gibt es auch die nötigen Pfade: Das gesamte Netz an Duisburger Wanderwegen durch Wald- gebiete beträgt gute 300 Kilometer. Manuela Sass ist mit ihrer Gruppe an einer Ab- zweigung angekommen. Am Wegesrand wuchert das Große Springkraut. Die Kinder pflücken ein paar Büschel der heimischen Pflanze und laufen dann zu einem weitläufigen Gehege. Dort suh- len sich Wildschweine im Morast – und mit ih- ren Springkraut-Blättern füttern die Kinder zwei Frischlinge. Anschließend nehmen die Waldentdecker nun ein zweites Frühstück ein. Auf einer Lichtung breiten sie Decken aus und holen Essen aus ih- ren Rucksäcken. Manuela Sass hat in den Mor- genstunden schon in der Küche gestanden und Brennnessel-Pfannkuchen gebacken. Gestärkt macht sich die Gruppe auf dem Weg zu einem Quellbach. Die Kinder flitzen durchs Was- ser und stehen anschließend bis zu den Knö- cheln im Schlamm. Dass die Klamotten dreckig sind, stört sie nicht.
Z w i s c h e n A n a t o l i e n , S p a c e A g e u n d G e g e n w a r t A L I B A B A H A T I N O B E R M A R X L O H S E I N E D R I T T E F I L I A L E E R Ö F F N E T – D I E W E I S S Z U Ü B E R Z E U G E N Willkommen in einer Duisburger Institution: Anfang der 1980er-Jahre im Stadtteil Marxloh gegründet, hat sich Ali Baba längst über die klas- sische Rolle einer Bäckerei hinausentwickelt. Zwar gehören ofenfrische Backwaren bis heute zum festen Sortiment und bilden ein wichtiges Standbein des Unternehmens – doch von Beginn an verfolgte der Gründer eine breitere Vision: Er wollte einen Ort schaffen, der kuli- narische Vielfalt, Gastfreundschaft und Nahversorgung miteinander verbindet. HOCHWERTIGER MITTAGSTISCH STATT SCHNELLIMBISS Ein besonderer Fokus lag dabei schon früh auf einem in Deutschland vergleichsweise seltenen Angebot: einem hochwertigen Mittagstisch abseits von Kantinen oder Schnellimbissen. Mit frisch gekochten Ta- gesgerichten richtet sich Ali Baba insbesondere an Menschen ohne Zugang zu einer firmeneigenen Cafeteria. Ergänzt wird das Angebot durch Frühstück, hausgemachte Suppen, Backwaren zum Mitnehmen und auch klassische Imbissgerichte wie Döner. Im Mittelpunkt stehen jedoch die wechselnden Tagesmenüs. Mit der neuen Filiale in Duisburg-Obermarxloh wird dieses Konzept nun erweitert – und gleichzeitig modern interpretiert. Der großzügig gestal- tete Gastraum wird von einer offen einsehbaren Showküche geprägt – Zuschauen erwünscht! Die Küche: türkisch verwurzelt, mit deutschen und internationalen Einflüssen, aber nie austauschbar oder beliebig. S T A D T K I N D | 20
EIN ORT FÜR ALLE Trotz der aufwendigen Zubereitung bleibt das Preisniveau bewusst moderat. Geschäftsführer Yıldıray Köroğlu, der das Familienunternehmen in zweiter Generation führt, formuliert den Anspruch so: „Wir wollen einen Ort schaffen, an dem sich Menschen begegnen können – unabhängig von ih- rer finanziellen Situation.“ Das neue Gebäude mit seiner Lage im Zebrapark, das den Spitzenamen „Sesam“ trägt, wurde nach den Vorstellungen der Betreiber komplett neu er- richtet – eine echte Zukunftsinvestition! „Die alte Backstube in Marxloh wurde einfach zu klein. Wir hatten keinen Platz mehr", erklärt Köroğlu. Die neue Backstube: groß und modern. Dahinter liegt die Verwaltung, mit hellen, offenen Büros. Zur Schlachthofstraße hin findet sich das neue Res- taurant samt großer Bäckerei. DREI BEREICHE, DREI PERSPEKTIVEN Das neue Restaurant ist in drei stilistisch klar ge- trennte Bereiche gegliedert, die thematisch eng mit der Geschichte der Betreiber verknüpft sind. In der Mitte: die „alte Heimat“ Anatolien. Mit tra- ditionellen Decken, typischen Krügen, Vasen und originalen Steinen aus der Türkei – ein Raum wie eine Reminiszenz. Hinten: die „Ankunft in Deutsch- land“, ein Bereich, der mit viel Feingefühl Erin- nerungen an die erste Gastarbeitergeneration aufgreift. Space-Age-Lampen, ein Vitrinenschrank voller 70er-Jahre-Objekte, die Köroğlu selbst mü- hevoll gesammelt und liebevoll restauriert hat. Und vorne, beim Haupteingang, da findet sich „die Gegen- wart“. Hier verschmelzen Tradition und Moderne. Auch die große Bäckerei-Theke mit ihrem beeindruckenden Sortiment ist hier zu finden. Die Lage ist weniger urban als die der Filialen in Marxloh oder Hochfeld, dafür punktet der neue Standort mit Kom- fort für die Besucher: ein großer Parkplatz mit Ladesäulen für Elektroautos, ein liebevoll gestalteter Spielplatz für Kin- der und sogar Toiletten, bei denen man denkt: Wow, das ist mal was anderes! Hochwertige Materialien, warme Farben, durchdachtes Design – man fühlt sich fast wie im Urlaub. Unbedingt empfehlenswert: das Frühstücksbuffet (das ei- gentlich eher ein Brunch ist) für 16 Euro pro Person, wo- chentags von 9 bis 13 Uhr und am Wochenende von 9 bis 14 Uhr. Was hier zu einem fairen Preis geboten wird, ist beeindruckend: eine große Auswahl aus türkischer und europäischer Frühstückskultur, dazu hausgemachte Dips, Eierspeisen, Gebäck, frisches Gemüse, Obst, Köfte – und natürlich: Tee, Kaffee, Wasser inklusive. Wer hier hungrig bleibt, ist selbst schuld. T E X T U N D B I L D S E B A S T I A N B E C K E R A L I B A B A ‘ S S E S A M Im Zebrapark 20 47167 Duisburg Geöffnet täglich von 6 bis 23 Uhr Instagram: https://www.instagram.com/alibabas.sesam/ 21
Duisburgs Frauenpower Vo n m u t i g e n P i o n i e r i n n e n b i s z u m o d e r n e n M a c h e r i n n e n – w i e D u i s b u rg e r i n n e n G e s c h i c h t e s c h r i e b e n u n d d i e S t a d t b i s h e u t e p r ä g e n . Ob in Hörsälen, politischen Äm- tern oder in der Nachkriegszeit – Frauen in und aus Duisburg haben in den vergangenen Jahrhunderten oft jenseits der großen Schlagzeilen Geschichte geschrieben. Viele von ih- nen wagten Dinge, die zu ihrer Zeit kaum denkbar waren: Sie studierten, engagierten sich politisch, forderten Gleich- berechtigung oder prägten den sozialen Wandel im Stil- len. Ihre Geschichten sind vielseitig – viele fast vergessen, manche Vorbild bis heute. Höchste Zeit also, sich ihnen zu widmen: den starken Frauen unserer Stadt. EINE DER ERSTEN DEUTSCHEN STUDENTINNEN Ein besonders bemerkenswertes Beispiel für weibliche Bildungspionierinnen ist Juliana Martia: Ihr war es be- reits Ende des 17. Jahrhunderts möglich zu studieren. Sie erhielt Privatunterricht von Duisburger Professoren der Freien Künste und Medizin. Eine ordentliche Immatrikula- tion als Studentin war in Deutschland eigentlich erst ab dem späten 19. Jahrhundert möglich – doch Juliana Mar- tias Studienleistungen waren so hervorragend, dass sie, obwohl sie eine Frau war, von den Professoren bereits als Doktorin betrachtet wurde, wie aus Unterlagen der Alten Universität Duisburg hervorgeht (siehe Auszug rechts). Damit ist Juliana Martia eine echte Pionierin der Duisbur- ger Frauengeschichte. Apropos Bildung: Das älteste bekannte Wohnhaus in Duis- burg, das markante Dreigiebelhaus in der Nonnengasse, hat auch viel mit der Bildung der Frauen in der Stadt an Rhein und Ruhr zu tun. Das 1536 erstmals urkundlich er- wähnte Haus wurde im frühen 17. Jahrhundert von Nonnen bewohnt, später arbeiteten hier Frauen in einer Textilfab- rik – und schließlich war es als Duisburgs erstes Mädchen- gymnasium im 19. Jahrhundert eine echte Bildungsstätte. POLITISCHE PIONIERINNEN Zu Beginn des 20. Jahrhunderts dann nahm die Frau- enbewegung in ganz Deutschland Fahrt auf, getragen von Optimismus und einer Aufbruchstimmung in die S T A D T K I N D | 22 Moderne. Die „moderne Frau“ in Duisburg war jedoch nicht nur mutig und modebewusst – so waren knielange Röcke und Bob-Frisuren in den 1920er-Jahren auf dem Vormarsch, vor ei- nigen Jahren noch undenkbare modische Zu- geständnisse! In dieser Zeit wurden Duisburger Frauen auch zunehmend politisch aktiv, setz- ten sich für ihre Rechte ein und fanden neue Wege, ihre Stimme hörbar zu machen. Zwei leuchtende Beispiele: Marie Arning und Hed- wig Averdunk. Hedwig Averdunks Vater, der Professor und Ge- schichtsforscher Heinrich Averdunk, ist bis heute in Duisburg präsent, sind doch eine Straße, ein Platz und sogar ein Einkaufszentrum nach ihm benannt – seine Tochter hingegen ist fast in Vergessenheit geraten. Völlig zu Unrecht: Ge- meinsam mit Marie Arning wurde sie 1924 als erste Frau in die Duisburger Stadtverordneten- versammlung gewählt und wurde damit auch
stadtpolitisch zur Stimme der Frauen in Duisburg. Bis zum Beginn des NS-Regimes machte sich Hedwig Averdunk stark für kommunale Frauen- politik und prangerte öffentlich frauenfeindliche Missstände an – ab 1933 wurden Frauen jedoch gänzlich aus der Versammlung ausgeschlossen. Dr. Agnes Steinbach zählt zu den starken Frauen der frühen Nachkriegszeit in Duisburg. Als pro- movierte Lehrerin führte sie ab 1950 bis 1959 die traditionsreiche „Staatliche Oberschule für Mädchen“ in Hamborn-Marxloh – das heutige Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium – mit klarem pä- dagogischem Anspruch. In einer hochpolitischen Phase wirkte sie zudem als CDU-Bezirkspoliti- kerin in Hamborn und übernahm eine entschei- dende Rolle als Vermittlerin: Sie dolmetschte zwischen dem damaligen Oberbürgermeister Wilhelm Bambach – der kein Englisch sprach – und der amerikanischen Militärregierung, die Ende März bis Juni 1945 in Hamborn residierte. Damit trug sie maßgeblich zur Stabilisierung und Wiederaufnahme des kommunalen Lebens bei. Steinbach empfing später den Bundespräsiden- ten Theodor Heuss in „ihrer“ Schule in Ham- born (siehe unten), die zuvor nach dessen verstorbener Frau benannt worden war. Dr. Steinbach verkörperte in ihrer Funktion als Bildungsmanagerin, Inte- grationsfigur und politische Akteurin einen komplexen Bei- trag zum Wiederaufbau und demokratischen Neubeginn in Hamborn. Sie steht damit beispielhaft für starke Frauen aus Duisburg, die vor Ort heute noch sichtbar sind – nicht nur in der Schulchronik, sondern auch im Bewusstsein ihrer Nachfolgerinnen und der Stadtgesellschaft. SICHTBARKEIT UND SELBSTBESTIMMUNG Ein Meilenstein in der jüngeren Geschichte der Frauen in Duisburg war die Gründung des Frauenbüros der Stadt Duisburg im Jahr 1987. Seitdem ist es nicht nur Anlauf- stelle für Fragen rund um Gleichstellung und Gewaltprä- vention, sondern auch ein Motor für Projekte, die Frauen sichtbarer machen. Dazu zählen etwa Ausstellungen wie „Starke Frauen aus Duisburg“ oder Aktionen zum Weltfrau- entag. Auch Netzwerke wie Soroptimist International Club Duisburg, die sich für berufstätige Frauen starkmachen, oder Initiativen wie ZONTA setzen Zeichen. Starke Frauen haben viele Gesichter – und Duisburg eine lange Tradition davon. Man muss nur hinsehen. T E X T C O N N Y L A P P E N E I T, L I S A M E L C H I O R B I L D W I K I C O M M O N S _ H A R A L D L O R D I C K , S T A D T A R C H I V D U I S B U R G
T E X T C O N S T A N Z E V O N K Ü N S B E R G B I L D S . F O T O N A C H W E I S U 2 D I E K I N D E R S E I T E Wir gehen in die Luft! Luft ist weit mehr als das, was wir atmen. Sie ist ein unsichtbares Medium voller Bewegung, Energie – und Möglichkeiten. Ob Vögel, Insekten oder Flugzeuge: Wer fliegt, nutzt die Kraft der Luft auf ganz unterschiedliche Weise. Mal trägt sie sanft, mal bläst sie kräftig – und immer wieder bringt sie uns zum Staunen. Wir laden euch ein zu einer Entdeckungstour rund ums Fliegen! 1. Der Monarchfalter fliegt über 5.000 Kilometer weit! Dieser Schmetterling fliegt von Kanada bis nach Mexiko, um zu überwintern – und das ganz ohne Navi. 6. Libellen sind wie lebende Hubschrauber: Sie kön- nen nicht nur vorwärts, rückwärts und seitwärts flie- gen, sondern sogar in der Luft stehen bleiben! 2. Die schnellste Flugreise macht die Raumfähre Space Shuttle: Beim Wiedereintritt in die Erdatmo- sphäre fliegt sie mit über 28.000 Stundenkilometern – das ist fast 23-mal schneller als der Schall! 7. Löwenzahnsamen sind die Flugweltmeister der Pflanzen. Mit ihren fallschirmartigen Pollen können sie kilometerweit fliegen – und brauchen dazu nur ein kleines bisschen Wind. 3. Der Albatros kann bis zu 15.000 Kilometer am Stück fliegen. Mit seinen riesigen Flügeln kann er mehrere Hundert Kilometer gleiten, ohne einmal mit den Flügeln zu schlagen. 8. Brieftauben finden den Weg über hunderte Kilo- meter. Brieftauben können aus ihnen völlig unbe- kannten Städten zurück nach Hause finden – mit Hilfe von Sonnenstand, Magnetfeldern und Geruchssinn. 4. Ein Nieser kann Partikel mit über 150 km/h durch die Luft schleudern. Also: Hand vor den Mund – sonst fliegen winzige Tröpfchen sehr weit durch die Luft! 9. Der Wanderfalke ist das schnellste Tier der Welt. Im Sturzflug erreicht er über 300 km/h – schneller als ein Rennwagen! Damit jagt er blitzschnell andere Vögel in der Luft. 5. Ein Tornado kann sogar eine Kuh durch die Luft wirbeln. Starke Tornados entwickeln starke Sogkräfte, die so- gar Autos und Tiere in die Luft reißen können. 10. Kolibris können auf der Stelle fliegen. Sie schla- gen ihre Flügel in einer Acht-Form, bis zu 80-mal pro Sekunde. Ob Tiere, Pflanzen oder Maschinen – sie alle nutzen die Luft zur Fortbewegung! Manche fliegen sehr weit, andere super- schnell. Aber eins haben sie alle gemeinsam. Ohne die Luft wäre das Fliegen nicht möglich und der Himmel bliebe leer. B A U C H G E F Ü H L | 24
Papierflieger-Bastelanleitung Papierflieger-Bastelanleitung Papierflieger-Bastelanleitung Papierflieger-Bastelanleitung Wenn du selbst einmal sehen möchtest, wie etwas durch die Luft gleiten kann, dann bastle doch einen Papierflieger! So kannst du ausprobieren, wie die Luft auch kleine Flugzeuge trägt. Viel Spaß beim Fliegenlassen! Papierflieger-Bastelanleitung So geht’s: 1. DIN-A4-Blatt der Länge nach falten und wieder öffnen. 2. Obere Ecken zur Mittellinie falten (Spitze bilden). 3. Diese Kanten noch mal zur Mitte falten. Papierflieger-Bastelanleitung 4. Jetzt die ganze Form wieder in der Mitte zusammenklappen. 5. Seitenteile nach unten falten – fertig! 1 2 3 4 5 FINDE DIE UNTERSCHIEDE Aufgepasst! In diesen Bildern haben sich sechs Unterschiede versteckt – kannst du sie alle entdecken? Viel Spaß beim Rätseln und Finden! 6 Unter allen richtigen Antworten verlosen wir ein Gutschein- dein Ergebnis schriftlich oder als Foto bis zum 16.09.2025 paket für den Hochseilgarten „tree2tree“ in Duisburg: mit an mehralsgewohnt@gebag.de. Und ganz wichtig: Der Name zwei Tickets für Kinder (bis 9 Jahre) und zwei für Erwach- des Kindes, das das Rätsel gelöst hat, darf nicht fehlen! Teil- sene. Um am Gewinnspiel teilzunehmen, markiere die sechs nahmebedingungen und rechtliche Hinweise stehen auf der Unterschiede direkt im Bild oder liste sie auf und schick uns Rückseite der tach. 25
Die Zeichen stehen auf Zukunft AM KAISERBERG ENTSTEHT EINE NEUE ANLAGE FÜR DIE SEELÖWEN Der Zoo Duisburg blickt in die Zukunft: Im Zuge seines Masterplans investiert der Tierpark etwa 5,8 Millionen Euro in die Modernisierung und Erweiterung der An- lage für kalifornische Seelöwen. Noch rattern die Baufahrzeuge und arbeiten die Kräne. Doch bereits im kommenden Jahr soll der erste Teil des neuen Zuhauses der Seelöwen fertig sein. NEUE EINBLICKE IN DIE UNTERWASSERWELT Mit dem Projekt verändert sich nicht nur der Lebensraum für die Meeressäuger, auch den Besuchern des Zoos bieten sich künftig ganz neue Perspektiven bei der Beobachtung der äußerst geschickten Tiere. Aus nächster Nähe kann man in der V I E R S I E B E N | 26
T E X T : K L A U S J O H A N N B I L D : J . T E G G E , M K K A R C H I T E K T E N neuen Anlage die Tauchgänge der flinken Schwimmer und deren Fütterung beobach- ten. Die Unterwasserscheiben, die den Besuchern einen Einblick in den Lebensraum der Tiere bieten, sind unterschiedlich groß und ermöglichen Beobachtungen in Flachwasser und Tiefenzonen. Von einem extra angelegten Tribünenbereich können Besucher die Tiere bei regelmäßig kommentierten Fütterungen beobachten. VIEL PLATZ FÜR SONNE, SPIEL UND SCHATTEN Der neue Lebensraum bietet den Seelöwen vielfältige Aufenthaltsmöglichkeiten: Felsinseln und terrassenförmig angeordnete Felsaufbauten bieten den sonnenlie- benden Seelöwen demnächst neue Möglichkeiten, zu dösen und sich auszuruhen. 27
Ü B E R D E N K A L I F O R N I S C H E N S E E L Ö W E N Der Kalifornische Seelöwe ist eine lebhafte und soziale Robbenart, die an der Westküste Nordamerikas lebt und sich durch ihre hohe Lernfähigkeit auszeichnet. Männchen erreichen bis zu 2,40 Meter Länge und über 300 Ki- logramm Gewicht, während Weibchen deutlich kleiner und leichter bleiben. Sie kommunizieren mit Lauten, die an Bellen erinnern, und leben in großen Kolonien. Kalifornische Seelöwen sind ausgezeichnete Schwimmer und können mehrere Minuten lang tauchen. In freier Wildbahn gelten sie als nicht bedroht, da ihr Bestand durch Schutzmaßnahmen gut gesichert ist. Im Zoo Duisburg leben derzeit vier dieser neugierigen Tiere. Über 1000 Quadratmeter Fläche stehen den wendigen Be- wohnern im neuen Zuhause zur Verfügung. Auch für Tauch- gänge von bis zu drei Metern ist das Becken geeignet, das in drei miteinander verbundene Zonen unterteilt ist. In über 1,3 Millionen Litern biologisch aufbereitetem Salzwasser steht den spielerischen Verfolgungsjagden der Seelöwen nichts mehr im Wege! Auch wenn die Tiere die Sonne lieben, so wissen sie dennoch auch schattige Plätze zu schätzen. „In dem ausge- klügelten Mehrbeckensystem lassen sich Teile der Land- wie auch Wasserfläche mit stufenlos verstellbaren Sonnensegeln überspannen. Den Weg zu den kühleren Regionen werden die Tiere selbstständig aufsuchen“, weiß die Kuratorin und Tier- ärztin Dr. Kerstin Ternes. HIGHTECH FÜR KLARES WASSER Die Besucher werden mit einer umfassenden Beschilderung über den Lebensraum der Tiere informiert. Auch aktuelle Themen zum Natur- und Artenschutz sollen anhand von interaktiven Elemen- ten aufbereitet werden. Aktuell im Bau: das Multifunktionsge- bäude. Das separate Gebäude befindet sich im Hintergrund der Anlage und beherbergt die komplexe Filtration des Wasserareals. V I E R S I E B E N | 28
Auf zwei Etagen bereiten Muldensieb, Trommelfilter, UV-Klärer, Biofilter und sogenannte „Eiweißabschäumer“ das Salzwasser kontinuierlich auf. Im Multifunktionsgebäude befinden sich auch die Stallungen der Seelö- wen, vorgesehen ist auch ein Mutter-Kind-Bereich. GRÜN GEDACHT, NACHHALTIG GEBAUT Das Gründach der neuen Anlage ist unter Umweltschutzgedanken entwor- fen worden: Es speichert Wasser und wird mit Solarelementen bestückt. Die so erzeugte Energie wird der Zoo für den direkten Bedarf nutzen, das grüne Dach erfüllt als Unterschlupf für zahlreiche Insekten eine zusätzli- che Funktion, dient den Lebewesen als sichere Heimat und trägt zum Mi- kroklima bei. SPENDER GERN GESEHEN Tierfreunde haben ab sofort die Möglichkeit, den Zoo beim Bau des neuen Robben-Eigenheims zu unterstützen: Dabei erhält jeder Spender ein Namensschild im Robben-Design auf der Spender- wand. Kinder können sich bereits ab 10 Euro Spende während der Bauzeit verewigen. So wird im Lauf der Zeit eine bunte und vielfältige Spenden- wand im Seelöwendesign entstehen. Weitere Informationen gibt es unter https://zoo-duisburg.de/seeloewen.
G R Ü N E L U F T U N D B U N T E D O S E N M i t d e n r i c h t i g e n P f l a n z e n u n d s t y l i s c h e n Ü b e r t ö p f e n z u m D I Y- L u f t re i n i g e r B I L D U N D T E X T S A B I N E L Ü C K Pflanzen sehen nicht nur gut aus – sie sind echte Alleskönner: Sie verbessern die Luftqualität, sorgen für ein angenehmes Raumklima und bringen Leben in jeden Winkel der Wohnung. Kein Wunder also, dass sie in immer mehr Haushalten einen festen Platz haben. Noch schöner wird das grüne Zuhause, wenn auch die Pflanzgefäße individuell gestaltet sind. Wie wäre es zum Beispiel mit einem stylischen DIY-Topf aus alten Konservendosen? Zu kompliziert? Auf gar keinen Fall! Mit ein paar Handgriffen und etwas Kreativität entstehen individuelle Hingucker, die nicht nur nachhaltig sind, sondern auch jede Menge Persönlichkeit ausstrahlen. P F L E G E - T I P P S Stellen Sie Ihre bepflanzten Dosen an einen hellen, aber nicht direkt sonnigen Platz. Gie- ßen Sie regelmäßig, aber mit Maß – die Erde sollte nie dauerhaft und vollständig nass sein. Wischen Sie die Blätter gelegentlich mit einem feuchten Tuch ab. Das sieht nicht nur schön aus, sondern fördert auch die luftreinigende Wirkung der Pflanze – durch staubige Blätter kann die Pflanze selbst auch schlechter „atmen“. B A U C H G E F Ü H L | 30
In dieser Ausgabe zeigen wir Ihnen, wie Sie aus Kon- servendosen kleine Design-Highlights zaubern – ideal kombiniert mit luftreinigenden Zimmerpflanzen. Denn viele Pflanzen können mehr, als man denkt: Sie filtern Schadstoffe wie Formaldehyd oder Ben- zol, wirken beruhigend und machen Räume leben- diger. So entsteht im Handumdrehen eine kleine grüne Oase – schön, gesund und selbst gemacht. Also: Dosen sammeln, Farbe schnappen und los geht’s – Ihre grünen Mitbewohner freuen sich schon auf ihr neues Zuhause! WIE GEHT DAS? WAS BRAUCHT MAN? > 1–3 luftreinigende Zimmerpflanzen (z. B. Grünlilie, Efeutute, Bogenhanf, Einblatt) > Aktivkohle (optional, z. B. im Substrat) > Blähton oder Kies > hochwertige Blumenerde > Konservendosen (für größere Kon- servendosen, so wie in unserem Fall, einfach mal in Restaurants oder Kantinen nachfragen) > Grundierung > Lackfarbe > Schablonen – unsere Motive fin- den Sie als Download zum Ausdru- cken und Ausschneiden hinter dem QR-Code! VORBEREITUNG DER SCHABLONEN UND DOSEN Schneiden Sie die Druckschablonen vorsichtig mit einer Schere oder einem Cutter aus – je präziser, desto besser wird später das Ergebnis. Reinigen Sie die leeren Konservendosen gründlich von Etiketten, Kleberesten und Fett und lassen Sie sie gut trocknen. GRUNDIERUNG UND LACKIERUNG Tragen Sie zunächst eine Grundierschicht auf die sauberen Dosen auf. Die sorgt dafür, dass der Lack später gut haftet und gleich- mäßig deckt. Sobald die Grundierung getrocknet ist, lackieren Sie die Dose in der gewünschten Grundfarbe. Wir haben uns für ein klassisches Weiß entschieden. Lassen Sie die lackierte Dose über Nacht trocknen – so stellen Sie sicher, dass der Lack voll- ständig durchhärtet. SCHABLONE AUFKLEBEN UND AKZENTFARBE AUFTRAGEN Kleben Sie die vorbereitete Schablone auf die getrocknete Dose. Sprühen Sie anschließend die gewünschte Akzentfarbe über die Schablone. Achtung: Decken Sie den restlichen Teil der Dose sorg- fältig ab, um ihn vor unerwünschtem Sprühnebel zu schützen. Lassen Sie auch diese Farbschicht gründlich trocknen. BEPFLANZEN DER DOSEN Beginnen Sie mit einer Drainageschicht aus Blähton oder Kies – etwa 20 % des Gesamtvolumens, damit sich keine Staunässe bildet. Füllen Sie anschließend Blumenerde ein. Nehmen Sie die Pflanzen vorsichtig aus dem alten Topf und lockern Sie den Wurzelballen leicht auf. Setzen Sie die Pflanze mittig in die Dose und füllen Sie die restliche Erde rundherum ein. Leicht andrücken – fertig! 3131
EIN HAUCH ITALIEN LIEGT IN DER LUFT L A C H S T O S K A N I S C H E R A R T M I T K A R T O F F E L S T A M P F B A U C H G E F Ü H L | 32
B I L D U N D T E X T S A B I N E L Ü C K Passend zum Thema dieser Ausgabe stellen wir ein Rezept unse- rer Kollegin Sabine Lück vor, das Genuss und Leichtigkeit verbindet. Lachs nach toskanischer Art mit Kartoffelstampf zählt zu ihren per- sönlichen Lieblingsgerichten – nicht nur, weil es köstlich schmeckt, sondern auch, weil es sich schnell und einfach zubereiten lässt. Zarter, saftiger Lachs trifft auf eine würzige Sauce aus getrockneten Tomaten, Spinat und Knoblauch – begleitet von klassischem Kartoffelstampf. Sabine Lück Die Kombination aus mediterranen Aromen und bodenständiger Beilage ist schnell gemacht. „Das macht den toskanischen Lachs zu einem perfekt-entspannten Abend- essen mit Familie oder Freunden an einem spätsommerlichen Tag“, findet unsere Kollegin aus der Unternehmenskommunikation. Buon appetito! ZUTATEN FÜR 4 PERSONEN: > 4 Lachsfilets (frisch oder tiefgekühlt) > 800 g mehligkochende Kartoffeln > 60 g getrocknete Tomaten in Öl > 400 g Kochsahne > 125 g Blattspinat > 150 ml Milch (3,5 % Fett) – veganer Ersatz geht natürlich auch > 1 Zwiebel > 2 EL Tomatenmark > 100 ml Gemüsebrühe > 2 EL Butter > 2 Knoblauchzehen > Salz, Pfeffer, Muskat > Öl zum Anbraten ZUBEREITUNG: Wenn Sie tiefgekühlten Lachs verwenden möch- ten, dann lassen Sie diesen vorab schonend auf- tauen. Kartoffeln schälen, waschen und grob würfeln. In einem Topf mit leicht gesalzenem Was- ser bedecken, zum Kochen bringen und bei mitt- lerer Hitze ca. 15 Minuten garen. Knoblauchzehen und Zwiebel schälen und fein hacken. Getrock- nete Tomaten klein schneiden. In einer großen Pfanne etwas Öl erhitzen. Die Lachsfilets darin bei mittlerer Hitze ca. drei Minu- ten pro Seite anbraten. Zwiebeln und Knoblauch hinzufügen und weitere zwei Minuten mitdünsten. Tomatenmark hinzugeben und eine Minute anrös- ten. Mit Kochsahne und Gemüsebrühe ablöschen. Blattspinat und getrocknete Tomaten hinzuge- ben und mit geschlossenem Deckel für ungefähr fünf Minuten köcheln lassen. Mit Salz und Pfef- fer abschmecken. Gegarte Kartoffeln abgießen. Milch und Butter zu- geben und alles mit einem Kartoffelstampfer grob oder fein zerdrücken – je nach gewünschter Kon- sistenz. Mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen. Die Lachsfilets mit der toskanischen Sauce auf Tellern anrichten und zusammen mit dem Kartof- felstampf servieren. 33
G E W I N N S P I E L 1 2 3 4 5 6 Der Geschäftsführer der GEBAG heißt … Schneider. Wüstenbussard-Weibchen … gehört zu Falkner Michael Schepers. … Sass bietet im Duisburger Stadtwald Waldbaden für Erwachsene an. Aus Konservendosen, Lackfarbe und Zimmerpflanzen entstehen stylische …-Luftreiniger. Benjamin und Friederike … sind wie ihr Vater leiden- schaftliche Ballonfahrer. Dr. … Steinbach zählt zu den starken Frauen der frühen Nachkriegszeit in Duisburg.. 3 2 5 6 1 4 1 . P r e i s : 100 Euro 2 . P r e i s : 50 Euro 3 . P r e i s : 25 Euro S C H I C K E N S I E D I E L Ö S U N G B I T T E A N : GEBAG Teilnahmeberechtigt sind alle Leserinnen Tiergartenstraße 24–26 und Leser der „tach.“. Der Rechtsweg ist 47053 Duisburg Gewinnspiel Mietermagazin E I N S E N D E S C H L U S S : ausgeschlossen. mehralsgewohnt@gebag.de 30. September 2025 Duisburger Baugesellschaft mbH K E N N W O R T :