Wer Stadttauben füttert, schadet nicht nur der Umgebung – sondern auch den Tieren selbst.
Ihr Gurren gehört zum Stadtbild, doch ihre Hinterlassenschaften sorgen regelmäßig für Ärger: Stadttauben. Die Tiere stammen ursprünglich von der Felsentaube ab, wurden einst als Nutz- und Brieftauben gehalten – und sind inzwischen millionenfach in deutschen Großstädten unterwegs. Auch in Duisburg. Weil sie kaum natürliche Feinde haben und das ganze Jahr über brüten, nimmt ihre Zahl stetig zu. Müll und gezieltes Füttern verschärfen das Problem zusätzlich.
Um dem entgegenzuwirken, testet die Stadt Duisburg im Rahmen eines Pilotprojekts spezielles Futter zur Geburtenkontrolle und plant den Bau eines Taubenhauses. Klar ist aber auch: Die Verantwortung beginnt bei jedem und jeder Einzelnen. Denn das Füttern ist laut Sicherheits- und Ordnungsverordnung verboten – Verstöße werden mit Bußgeldern geahndet.
Auch bei der GEBAG sind Tauben regelmäßig Thema. In größeren Wohnanlagen wie dem Citywohnpark oder in Neuenkamp werden sie regelmäßig gesichtet. Leere Wohnungen mit zugänglichen Balkonen oder Nischen werden gern als Nistplatz genutzt, teils werden die Vögel sogar gezielt gefüttert. Die Folge: verdreckte Fassaden, ein potenzielles Gesundheitsrisiko und hohe Reinigungs- und Instandhaltungskosten, nicht selten im fünfstelligen Bereich pro Jahr.
Besonders problematisch ist der Kot der Tiere: Eine einzige Taube produziert bis zu 15 Kilo Nasskot pro Jahr. Auf Dauer kann dieser nicht nur optische Schäden verursachen, sondern auch die Bausubstanz angreifen. Taubenzecken und Milben können auch auf den Menschen übergehen.
Um unsere Gebäude und Mieter zu schützen, unternehmen wir daher eine Menge: Leere Nester werden entfernt, leerstehende Wohnungen regelmäßig kontrolliert. Die GEBAG setzt zudem auf professionelle Hilfe durch Falkner wie Lothar Ciesielski aus Köln.
Lothar Ciesielski ist seit über 25 Jahren als Falkner tätig. „Ich bin damit groß geworden – mein Vater war auch schon Falkner“, erzählt er. Gemeinsam mit seinem Team bildet er Greifvögel aus, die speziell für die sogenannte Vergrämung trainiert sind: ein tierfreundlicher Weg, um Stadttauben nachhaltig zu vertreiben.
„Unsere Bussarde als natürliche Feinde der Tauben lösen einen Fluchtreflex aus. Sie meiden dann das Gebiet“, erklärt Ciesielski. Damit der Effekt dauerhaft ist, müssen die Einsätze regelmäßig stattfinden – denn Tauben brüten mehrfach im Jahr, und es kommen ständig neue Vögel hinzu.
Gerade dort, wo bauliche Maßnahmen wie Spikes oder Netze nicht ausreichen oder nicht realisierbar sind, bieten die Falkner-Einsätze eine wirkungsvolle Ergänzung. „Spikes werden mitunter sogar von den Tauben als Nestunterlage zweckentfremdet und Netze sind keine Lösung für große Flächen“, so Ciesielski. Seine Vögel – meist amerikanische Wüstenbussarde – sind dagegen flexibel und zuverlässig. „Sie gehen sogar in Gruppen auf ‚Simultanjagd‘. In den USA nennt man sie ‚Wolves of the Sky‘.“
Neben den Flugeinsätzen haben Ciesielski und sein Team als geprüfte Falkner die Genehmigung, Nester zu entfernen oder Eier gegen Attrappen auszutauschen. Wichtig sei aber vor allem eines: die Mithilfe der Menschen. „Die ‚arme Taube‘ ist ein menschengemachtes Problem“, betont der Falkner. „Durch Futter und Müll schaffen wir ideale Bedingungen für eine Überpopulation. Wer füttert, meint es vielleicht gut – trägt aber dazu bei, dass sich das Problem verschärft.“
Bitte helfen Sie mit: Füttern Sie keine Tauben – weder auf dem Balkon noch im Hof. Wenn Ihnen ein Nest oder ein vermehrtes Vorkommen auffällt, melden Sie sich gern direkt bei Ihrem zuständigen Kundenteam. Und entsorgen Sie Müll und Essensreste stets in den dafür vorgesehenen Behältern. Denn: Nur gemeinsam können wir dafür sorgen, dass unsere Quartiere lebenswert bleiben – für Mensch und Tier.
Verwildert: Viele heutige Stadttauben sind Nachfahren entflogener oder ausgesetzter Zuchttauben – echte Wildtiere sind sie nicht.
Brutverhalten: Tauben können bis zu sieben Mal im Jahr brüten – mit je zwei Jungtieren pro Gelege.
Nahrung: In freier Natur würden sie Körner fressen. In der Stadt leben sie oft von Brot, Pommes und Abfällen – das macht sie krank.
Missverstandene Tierliebe: Füttern schadet – denn es fördert Überpopulation, Krankheiten und verkürzt die Lebenserwartung.
Rechtliches: In Duisburg ist das Füttern laut Ordnungsverordnung verboten – Bußgelder bis zu 1.000 Euro sind möglich.
Am 11. Juni fand in Walsum das große Kennenlernfest in unserer Klimaschutzsiedlung Vierlinden-Höfe statt. Über 100 Mieterinnen und Mieter nutzten das sonnige Wetter und kamen zusammen, um bei Burgern und Chips vom Foodtruck zu schwatzen und das Wochenende zu genießen.
Für Spiel und Spaß sorgten unter anderem eine Hüpfburg und eine große Torwand mit Geschwindigkeitsmesser. Gesangs- und Tanznummern des Vereins TKM e.V. lockerten den Tag auf, kleine Tanzworkshops brachten vor allem den Kindern der Siedlung viel Spaß.