Besonders gelenkig

Ameisenbären, Faultiere, Tamanduas und Kugelgürteltiere haben eine besondere Gemeinsamkeit.

Rund 4.000 tierische Bewohner sind im Zoo Duisburg zu Hause. Viele der Tiere haben charakteristische Besonderheiten: Die einen fallen als exzellente Kletterer, andere als ausgezeichnete Schwimmer auf. Und dann gibt es solche, deren Körperbau besondere Eigenschaften aufweist: Ameisenbären, Faultiere, Tamanduas und Kugelgürteltiere haben alle zusätzliche Gelenkflächen an der Wirbelsäule, genauer an den Wirbelbögen der hinteren Brust- und der Lendenwirbel. Das macht sie zu sogenannten Nebengelenktieren.

Zunge statt Zähne

Früher wurden Nebengelenktiere auch als „Zahnarme“ bezeichnet – und das völlig zu Recht: Denn Zähne braucht zum Beispiel der in Südamerika beheimatete Ameisenbär nicht mehr. Er erledigt die Nahrungsaufnahme mit der bis zu 60 cm langen Zunge. Für kleine Insekten gibt es kein Entrinnen, wenn die wurmförmige, klebrige Zunge blitzschnell in die Erdlöcher von Ameisen und Termiten eindringt und die Beute an ihr „festklebt“. Auch wenn die Mundöffnung nur den Durchmesser eines Bleistifts hat: Für eine ausreichende und ausgewogene Ernährung ist sie groß genug.

Gemütliche Gesellen

Die Großen Ameisenbären und ihre kleineren, meist auf Bäumen lebenden Verwandten, die Tamanduas, gelten als gemütliche Zeitgenossen – so verbringen Große Ameisenbären ungefähr 15 Stunden ihres Tages mit Schlafen. Immer wieder stellt sich in der Tropenhalle Nachwuchs bei den Tamanduas ein – sehr zur Freude des Duisburger Zoos: Seit 2017 gelang bereits sieben Mal erfolgreich die Zucht eines Tamanduas. Leicht zu erkennen ist der Nachwuchs jedoch nicht immer, wie Tierpfleger Maik Peschke erklärt: „Die Weibchen tragen ihren Nachwuchs auf dem Rücken umher. Durch die gleiche Fellfarbe von Mutter und Jungtier ist das Kleine gut getarnt!“

Faultiere gelten ja schon fast sprichwörtlich als gelassen, geradezu langsam. In ihrer ursprünglichen Heimat bewegen sich die Tiere mit gemäßigtem Tempo in luftiger Höhe durch die tropischen Regenwälder des nördlichen Südamerika. Mit etwas Glück und Geduld lassen sich die Tiere auch in der Tropenhalle Rio Negro am Kaiserberg beobachten: Dann, wenn sich das Faultier mit dem Bauch nach oben und dem Rücken nach unten von Ast zu Ast hangelt. Beeilen müssen sich die Besucher jedoch nicht: Die Bewegungen der in Duisburg lebenden Zweifingerfaultiere sind überschaubar.

Kugelrunder Insektenschreck

Flotter unterwegs ist zur Freude der Tierpflegerinnen und Tierpfleger Pepe, das Kugelgürteltier. Pepe ist im Sommer in den Duisburger Zoo umgezogen, geboren wurde er im Tiergarten Kleve. Und nicht nur die Tierpfleger, auch die Besucherinnen und Besucher am Kaiserberg haben den kugelrunden Neuzugang schnell ins Herz geschlossen. Um Pepe jedoch zu Gesicht zu bekommen, müssen sie geduldig sein: Der gepanzerte Insektenschreck ist überwiegend in der Dämmerung aktiv. Mit der braunen Farbe seines Panzers ist das Kugelgürteltier auf waldigem Boden obendrein gut getarnt. Pepe durchstöbert regelmäßig das Unterholz und heruntergefallenes Laub nach Nahrung. „Er buddelt sich auch gern mal ins Erdreich auf der Suche nach der nächsten Leckerei“, berichten die Tierpfleger. Auf seinem Speiseplan stehen neben Insekten auch verschiedene Pflanzen. Etwa 30 cm groß wird ein Kugelgürteltier, das bis zu zwei Kilogramm wiegen kann. Fressfeinde muss es nicht befürchten: Eine dreieckige Knochenplatte auf dem Rücken und der gepanzerte Kopf und Schwanz schützen Pepe vor möglichen Angriffen. Sobald Gefahr droht, rollen sich Kugelgürteltiere zu ihrer namengebenden Kugel zusammen – der Angreifer beißt dann quasi „auf Granit“ – also einen Panzer. Keine Chance!

Doch – wie so oft in der Natur – ist der größte Feind des Kugelgürteltiers mittlerweile ohnehin der Mensch: Die Art gilt als bedroht und wird auf der so genannten Roten Liste geführt. Gezielte Jagd aufgrund ihres als schmackhaft geltenden Fleisches und der Verlust des Lebensraums durch Brandrodung und Plantagenwirtschaft setzen den Tieren zu.

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