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Besondere Raubtiere aus fernen Ländern

Im Duisburger Zoo werden seit fast 50 Jahren erfolgreich Fossas gezüchtet

Madagaskar – ein faszinierender Inselstaat im Indischen Ozean. Die viertgrößte Insel der Welt wird zuweilen auch „achter Kontinent“ genannt und bietet aufgrund ihrer isolierten Lage und geschichtlichen Entwicklung eine ganz besondere Flora und Fauna: Allein Tausende Tierarten gibt es nur hier – so beispielsweise auch Fossas. Die Raubtiere erinnern optisch ein wenig an kurzbeinige Pumas. Fossas ernähren sich strikt carnivor, also ausschließlich von Fleisch. In ihrem natürlichen Lebensraum besteht ihr Speiseplan zu rund 50 Prozent aus Affen, dazu kommen  noch Igel, Ratten, Reptilien und Frösche.

Schon lange in Duisburg zuhause

Außerhalb von Madagaskar kann man Fossas vor allem in zoologischen Gärten antreffen; der Zoo Duisburg hat dabei eine besondere Position  bei der Haltung und Aufzucht von Fossas: Seit 1975 wird die vom Aussterben bedrohte Tierart am Kaiserberg gezüchtet. Rund 70 Nachkommen aus Duisburg sind mittlerweile in europäischen zoologischen Gärten zu Hause. Damit ist der Zoo Duisburg einer der wenigen  Zoos weltweit, dem die regelmäßige Nachzucht der Raubtiere gelingt – ein echter Erfolg und der Grund, warum dem zoologischen Garten am  Kaiserberg die Koordination des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms für Fossas übertragen wurde. 

Fossas auch inMadagaskar schützen

Und die Zucht im Zoo wird immer wichtiger, das weiß auch Revierleiter Mike Kirschner: Der Tierpfleger, der seit 40 Jahren im Zoo arbeitet, hat  auf Madagaskar, der eigentlichen Heimat der Tiere, 1998 die größte Fossaanlage der Welt mit aufgebaut und den Fossafonds mitgegründet. Mit dem Fonds“, so Kirschner, „wird Naturschutzarbeit vor Ort auf Madagaskar unterstützt, es werden Geländewagen und Wildhüter finanziert, Forschungsprojekte ermöglicht und Schutzmaßnahmen für die Fossa ergriffen.“ Denn ihr Lebensraum ist unter anderem durch illegalen Holzeinschlag bedroht. Mike Kirschner sieht eine düstere Zukunft: „Große Teile der Wälder auf Madagaskar sind mittlerweile gerodet.“ Umso wichtiger sind Zucht und Sicherung der Tierart, wie es unter anderem im Zoo Duisburg passiert. 

Herausfordernde Nachzucht

Die Nachzucht ist eine Herausforderung, sind Fossas doch eigentlich absolute Einzelgänger. „Alle betreuenden Tierpflegerinnen und Tierpfleger“, weiß Revierleiter Mike Kirschner, „wissen deshalb ganz genau, wann die Tiere paarungsbereit sind.“ Das macht sich unter anderem am Verhalten bemerkbar – Fossa-Weibchen legen sich zur Paarungszeit oft tagelang auf den immer gleichen Ast, um auf sich aufmerksam zu machen – unter dem Ast finden dann die Kämpfe der Männchen zu Gunsten ihrer Auserwählten statt. War das Balzverhalten erfolgreich, wird dann nach weniger als 60 Tagen schon der Nachwuchs geboren. „Charakteristisch sind die riesigen runden Ohren, die die Jungtiere schon bei der Geburt haben“, erzählt Kirschner. 

Jungtiere bleiben bis zu zwei Jahre bei der Mutter, die ihren Nachwuchs bis zum vierten Monat mit Milch versorgt. Danach genießen die Jüngsten bereits ihre Fleischrationen. Geflügel, Kaninchen, Meerschweinchen oder auch Rindfleisch gehören im Zoo zum Speiseplan. Zu ihren betreuenden Pflegern haben die Tiere ein gutes Verhältnis: „Sie sind sehr neugierig und wissen genau, welcher Pfleger sich gerade nähert“, weiß der Revierleiter. Doch Vorsicht sei beim Umgang mit den bis 80 cm großen Raubtieren dennoch geboten, meint der 57-Jährige. Schließlich seien die kleinen Räuber kaum aufs Kuscheln aus – „es sind eben echte Raubtiere!“ 

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