Am Kaiserberg leben sechs Bienenvölker und produzieren Zoo-Honig
Über 4.000 Tierarten sind im Zoo Duisburg zu Hause – die heimischen Wildtiere, die sich auf dem grünen Zoogelände tummeln, noch nicht mitgezählt. Zu ihnen zählen auch Honigbienen. Sechs Völker leben auf dem Zoogelände, die im Sommer auf eine Population von bis zu 50.000 fleißigen summenden Helfern pro Volk anwachsen. Die Bienenkästen, auch Beuten genannt, stehen am Affenhaus. In einem Schau-Bienenstand können Besucher das Leben in einem Bienenvolk von Mai bis August beobachten, dabei trennt nur eine Glasscheibe Mensch und Bienen voneinander.
Frank Werners' fleißige Bienen
Frank Werners ist der Mann, der sich um die Bedürfnisse und das Wohlbefinden der schwarz-gelben Insekten kümmert. Seit sieben Jahren betreut der 59-jährige Imker die Bienen ehrenamtlich. Die Ernte kann sich sehen lassen: Im letzten Jahr produzierten die emsigen Flieger 270 Kilogramm Honig. Die blütenreiche Nachbarschaft erleichtert ihnen ihr Tagwerk: Die vielfältige Vegetation mit Brombeeren, Linden und Rosengewächsen im Sommer sowie Frühblühern, Obstbäumen und Weiden im Frühjahr bietet nicht nur eine reiche Ernte, sondern am Ende auch einen tollen Geschmack. Frank Werners' Bienen bewegen sich in einem Flugradius von etwa drei Kilometern. Im Mülheimer Wald, im Botanischen Garten, aber auch an bewachsenen Rändern der Autobahn finden die Bienen genügend Pflanzen, um sich davon zu ernähren. Die artenreiche Vegetation führt dazu, dass Honigfeinschmecker die unterschiedlichsten Aromen erkennen.
Aber wie kam Frank Werners auf die Idee, sich mit dem Leben der Biene zu beschäftigen? „Irgendwann“, erinnert sich der gelernte Elektriker, „kam ich über den Umweltschutzgedanken zur Imkerei.“ Jahrelang hatte er zuvor als Berufsfeuerwehrmann gearbeitet, jetzt im Ruhestand ließ er sich zum Hobbyimker ausbilden. „Man achtet einfach mehr auf die Umwelt, wenn man weiß, wie der Naturkreislauf funktioniert.“ Der leidenschaftliche Imker ist oft mit dem Rad auf Kontrollfahrten unterwegs. Einmal in der Woche besucht er seine Völker, um nach dem Rechten zu schauen.
Königin mit Alleinstellungsmerkmal
Wenn die Königin zum sogenannten Hochzeitsflug ausfliegt, wird sie von circa 30 Drohnen begattet. Dadurch ist sie nach einigen Tagen in der Lage, bis zu ihrem Lebensende befruchtete Eier legen zu können. In der Hochsaison kann sie so bis zu 2.000 Eier legen – pro Tag! Nach drei bis fünf Jahren endet das Leben einer durchschnittlichen Honigbienenkönigin – mit der Zeit legt sie immer weniger Eier, häufig machen Bienen auch Parasiten, Viren oder Pestizide zu schaffen. Da nur die Königin in einem Bienenvolk Eier legen kann und damit essenziell für das Fortbestehen des Bienenstaats ist, ziehen die Arbeiterinnen eine neue Königin heran, sobald sich das Leben der alten Königin dem Ende nähert.
Nicht nur die Honigbienen vom Kaiserberg, sondern auch die über 550 Wildbienenarten sorgen für die Bestäubung der Pflanzen im Zoo und der Umgebung. Frank Werners weiß, wie wichtig es ist, Insekten zu schützen: „Ohne Bienen und Insekten geht es nicht. Sie sind ein wichtiger Bestandteil der heimischen Nahrungskette.“ Der Hobbyimker ist sicher: „Ohne die kleinen Helfer wären die Regale im Supermarkt fast leer.“ Darum appelliert Frank Werners auch an alle Hobbygärtner in Duisburg und Umgebung: „Gestalten Sie Ihren Garten, Ihre Balkone und Terrassen insektenfreundlich – die Bienen werden es Ihnen danken!“
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