Duisburg macht Mittag

Chillen im blauen Haus

Schon eine Stunde, bevor das Haus öffnet, versammeln sich immer mehr Kinder davor. Hier chillt man gern.

14 Uhr
"Im blauen Haus, hier chille ich gern", rappt Daniel Dimitrov.

14 Uhr in Hochfeld. „Im Blauen Haus, hier chille ich gerne“, rappt Daniel Dimitrov. „Rap Together“ heißt der Song. Stolz zeigt der 11-Jährige das Video auf Youtube. Entstanden ist es bei einem Projekt im Jugendzentrum „Blaues Haus“, an der Ecke Sedanstraße. Die Zeilen, die die Jungs rappen, zeigen, welchen Stellenwert das Jugendzentrum bei den Kindern und Jugendlichen im Stadtteil hat. „Ich bin jeden Tag hier“, sagt Daniel, „weil wir hier machen können, was uns gefällt.“

Besonders gut gefällt ihm die Fahrradwerkstatt. Und die ist gut ausgestattet: Allerhand Werkzeuge und gängige Ersatzteile liegen bereit. Ein Reifen ist hier schnell geflickt, eine Kette flink getauscht. „Die Fahrradwerkstatt bieten wir in der Saison an zwei Tagen in der Woche an“, sagt Nikita Grojsman (30), Leiter vom Blauen Haus.

Das Jugendzentrum öffnete erstmals im Jahr 2000 seine Türen. Damals in improvisierten Containern. „Das Blaue Haus startete als Uni-Projekt“, erklärt Elisabeth Buhrmann vom Jugendamt, die gleichzeitig zweite Vorsitzende des Trägers des blauen Hauses ist, dem Verein für Kinderhilfe und Jugendarbeit Duisburg. Angeschoben wurde das Projekt durch die Streetworker, die im Stadtteil aktiv sind. Als Honorarkräfte arbeiteten viele Studenten mit.

2013 richtete der Verein durch eine städtische Förderung eine volle Stelle ein. Nikita Grojsman übernahm dann 2016 die Leitung. Er ist Erzieher, nebenbei studiert er Sozialpädagogik. Ein Profi in der Jugendarbeit, die weit mehr ausmacht als pädagogische Aspekte. „Man ist hier Hausmeister, Techniker, Gärtner, Seelsorger und Koch in einem“, sagt er. Aber vor allem ist er für die Kinder da, hat ein Ohr für ihre Sorgen, und hilft, wo er kann. Das Blaue Haus gibt Struktur im Alltag, wenn die Schule aus ist. „Ein Großteil der Kinder stammt aus Bulgarien“, erklärt der Leiter, „viele von ihnen haben ganz andere Start-Schwierigkeiten als Kinder aus anderen Stadtteilen.“ Das fängt etwa mit der deutschen Sprache an. 

2019 kamen die Container weg und ein Neubau wurde errichtet. „Da waren wir quasi obdachlos“, sagt Grojsman. In dieser Übergangszeit stellte die GEBAG zwei leerstehende Wohnungen an der Hochfelder Straße zur Verfügung.

Der neue Flachbau wirkt auf den ersten Blick recht unscheinbar. Aber das täuscht über die Bedeutung hinweg: Schon eine Stunde bevor das Haus öffnet, versammeln sich immer mehr Kinder davor. Sie kicken einen Fußball über das Gelände. Mit der letzten verstreichenden Minute fängt ein Junge an runterzuzählen: „Vier, Drei, Zwei, Eins“. Und alle drängen hinein. Jetzt wird gemeinsam gekocht. Wie jeden Tag.

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