Unterwegs im Osten der Stadt

Mit Kraft und Köpfchen an der Wand

Bouldern ist eine Variante des Klettersports. Farblich gekennzeichnete Routen führen in die Höhe

Malte Keppler packt mit seinen Händen zwei schwarze Plastik-Griffe an der Wand. Seine Füße stehen auf kleinen Tritten, die nicht breiter als schmale Sockelleisten sind. Nun zieht sich der 22-Jährige mit Schwung zum nächsten Griff, auf den gerade mal seine Fingerkuppen passen. Um Halt zu finden, stemmt er anschließend den rechten Fuß auf einen lilafarbenen Vorsprung, der aus der Wand ragt. Malte Keppler fällt – und landet auf einer weichen Matte in der Einstein-Boulderhalle.

Der Essener Profi-Kletterer und amtierende Kletterweltmeister Yannick Flohé hat Malte Keppler damit vor eine echte Herausforderung gestellt: Der Sportkletterer hat diesen „Boulder“ kürzlich bei einem Besuch in der Einstein-Kletterhalle in Duisburg-Neuenkamp an die Wand geschraubt. Bouldern ist eine Variante des Klettersports. Als Boulder bezeichnen Sportler die einzelnen Routen, die nach Schwierigkeitsgraden eingeteilt sind. In der Regel staffeln sie sich nach der sogenannten Fontainebleau-Skala von 2a bis 8c+, wobei Buchstaben und Plus-Zeichen kleinere Abstufungen darstellen. Der Name geht zurück auf das Klettergebiet in Frankreich, wo dieser Sport seinen Ursprung hat. In den Einstein-Boulderhallen, wie in vielen Hallen üblich, ist die Skala in Bereiche unterteilt, die farblich gekennzeichnet sind. Gelb (2 bis 3) ist die leichteste, Braun (7b bis 8b) die schwerste Farbe.

Der Begriff Boulder selbst stammt aus dem Englischen und bedeutet Felsblock. Geklettert wird ohne Seil und Gurt an Felswänden oder an künstlichen Kletterwänden – immer in Absprunghöhe, also in einer Höhe, in der das Risiko von Verletzungen verhältnismäßig gering ist. Der Sport erfordert Kraft, Körperspannung und viel Kreativität – und wird immer beliebter. „Bouldern ist nicht nur eine rein physische Sache, auch der Kopf ist immer dabei“, sagt Malte Keppler.

Er selbst ist vor einigen Jahren zum Bouldern gekommen. „Meine Verbundenheit zur Natur hat mich zu diesem Sport gebracht.“ Ursprünglich kommt er aus Ulm. Direkt vor den Toren der Stadt in Baden-Württemberg liegen Klettergebiete wie das Blautal. Aktuell leitet er die Halle in Duisburg.

Malte Keppler beobachtet, dass nur die wenigsten Menschen, die Boulderhallen besuchen, auch draußen klettern. Dass der Sport gerade in der Halle immer mehr Zulauf erfährt, liegt aus seiner Sicht daran, dass der Einstieg sehr einfach ist. Kletterschuhe, ein Chalk-Bag, also ein Beutel mit Magnesiumcarbonat, wie es auch Turner verwenden, und Sportzeug – mehr braucht es nicht. „Bouldern ist für jeden geeignet, egal welches Fitness-Level er hat“, sagt Malte Keppler. Wer mal reinschnuppern will, dem rät er, mit Freunden zu gehen, die schon etwas Erfahrung haben. Ein Einsteigerkurs sei eine Alternative.

Um ein Angebot für jeden Menschen zu schaffen, schraubt das Einstein-Team jeden Montag neue Routen. Die einfachen sind kaum schwerer als Leitern. Die schwierigeren Routen sind komplizierte Bewegungs-Puzzles, an denen sich lange tüfteln lässt.

Jetzt wendet sich Malte Keppler wieder dem Flohé-Boulder zu – eine Route im Schwierigkeitsbereich 7a bis 7b. Kurz schaut er sich ein Video an, das zeigt, wie der Profi seinen Boulder selbst meistert. Dann geht es los. Der nächste Versuch. Ein paar Züge und er ist am Top, dem letzten Griff. Geschafft!

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