Aufnahme eines Modellflugzeugs über einer Wiese vor Industriekulisse

Butterweiche Landung

Modellbauer aus Rheinhausen lassen Flugzeuge und Helikopter starten.

Bernd Kaspers steht mit einer Fernsteuerung in den Rheinwiesen. Seinen Modell-Helikopter mit der Aufschrift „SAB Heli Division“ hat er in Position gebracht. Kaspers checkt noch einmal die Einstellungen, dann bereitet er sich auf den Start vor. Die Rotorblätter setzen sich in Bewegung, drehen sich schneller – und der Helikopter hebt ab.

Kaspers bedient mit Daumen und Zeigefingern die kleinen Steuerknüppel. So hat der 55-Jährige die ganze Technik unter Kontrolle. Er lässt den Helikopter weiter steigen, fliegt mehrere Runden und zeigt dabei elegante Wenden. „Jetzt muss ich langsam zum Ende kommen, denn so lange hält der Akku nicht“, erklärt der Pilot nach ein paar Minuten. Er verringert die Höhe und legt mit dem Hubschrauber eine butterweiche Landung hin.

Zu seinem Hobby kam der Duisburger durch eine weihnachtliche Bescherung. „Meine Frau hat mir vor einigen Jahren einen Bausatz geschenkt“, berichtet Kaspers. „Und dann hat es mich gepackt.“ Er trat schließlich dem Flug-Sport-Club (FSC) Duisburg-Rheinhausen bei. Mittlerweile ist Kaspers der Vereinsvorsitzende.

Seine Kameraden lassen aber nicht nur Helikopter in die Luft steigen. Im Duisburger Westen starten außerdem Segel- und Motorflugzeuge. Bei den Antriebsarten gibt es eine große Bandbreite – vom Elektromotor bis zum Zweitakter mit Glühzünder. Seit einigen Jahren starten vom Klubgelände auch vermehrt Copter, auch bekannt als Drohnen. 

Zu Flugtagen lädt der Verein schon mal andere Klubs ein. „Unsere Freunde aus Österreich waren beeindruckt, als sie unser Gelände gesehen haben“, erzählt der Vorsitzende. „Vor uns fließt der Rhein und dahinter erstrecken sich die riesigen Industriegebäude. Das ist schon einmalig.“

Bevor die Mitglieder mit ihren Modellen abheben, verbringen sie viele Stunden in ihren Hobbyräumen und Werkstätten. „Einen Standard-Bausatz habe ich schnell zusammengesetzt“, erklärt Bernd Kaspers. „Aber dann beginnt die Feinarbeit mit eigenen Komponenten.“  

Einige schrauben auch an sogenannten Scale-Modellen, die maßstabsgetreue Nachbildungen originaler Luftfahrzeuge sind. Und die Modellflieger zeigen Liebe zum Detail. In einem Cockpit sitzt sogar eine Puppe, die einen Piloten darstellt.

Hartmut Matten hat eine „Beech 18“ mit zum Treffen gebracht. Den Nachbau des zweimotorigen Tiefdeckers aus den USA möchte der 71-Jährige heute starten lassen. „Erst war ich skeptisch wegen des Windes, aber jetzt passen die Bedingungen“, sagt Matten. Er greift zu seiner Fernsteuerung. Kurz darauf steigt das Flächenflugzug über den Rheinwiesen auf.

„Jetzt kommt aber die große Herausforderung“, erklärt Matten. „Die Landung ist viel anspruchsvoller als der Start oder der Flug an sich.“ Die „Beech 18“ nähert sich der Wiese und setzt sanft auf. Die anderen Mitglieder applaudieren. Und Bernd Kaspers zitiert bei dieser Gelegenheit einen Vereinskollegen: „Der hat es auf den Punkt gebracht. Wenn das Flug-Modell abhebt, ist das investierte Geld erst einmal weg. Wenn es landet, ist das Geld wieder da.“

Verstärkung gesucht

Am ersten Wochenende im Monat hat der FSC Duisburg-Rheinhausen immer Programm. An den Samstagen gehen die Segelflugzeuge mithilfe eines Schleppfahrzeugs in die Luft. Und die Sonntage sind Helikopter-Tage. Am Modellflug interessierte Menschen sind im Verein jederzeit willkommen. „Gerade unsere Jugendabteilung könnte Verstärkung gebrauchen“, sagt Bernd Kaspers. 

Weitere Infos unter www.fsc-duisburg.de

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