"Walsumer Hell"

Die vielleicht bestgetarnte Craftbeer-Brauerei der Welt

Neben Wein ist Bier wohl DAS deutsche Kulturgetränk schlechthin. Wir sind zu Besuch im Walsumer Brauhaus

Neben Wein ist Bier wohl DAS deutsche Kulturgetränk schlechthin – Wein wird im Ruhrgebiet nicht angebaut, zumindest nicht in nennenswerten Mengen, dafür aber gibt es einige sehr gute Biere. Eher zufällig sind wir bei einem Einkauf über „Walsumer Hell“ gestolpert – das lokale Bier wusste auch beim Geschmackstest zuhause voll zu überzeugen.

Beworben wird das süffige lokale Craftbeer jedoch so gut wie gar nicht – und der vorrangige Ausschank läuft direkt über die an das Brauhaus angeschlossene Gastronomie in Walsum. In Super- oder Getränkemärkten ist es nur selten zu finden – und wenn, dann ist es schnell vergriffen. Es stellte sich also folgende Frage: Wie kann es sein, dass ein so gutes Craftbeer so sehr „unter dem Radar“ fliegt? Ein Besuch vor Ort sollte Antworten liefern.

Das Walsumer Brauhaus Urfels stellt die kleinste Abteilung der Mineralquellen und Getränke H. Hövelmann GmbH dar, die vor allem für die beliebte Limonade Sinalco und das Mineralwasser Rheinfells Quelle bekannt ist; ein großer Mittelständler, der 800 Menschen beschäftigt. Auf der Unternehmenswebsite wird das Walsumer Brauhaus Urfels als letzte von insgesamt 18 Marken gelistet, das einzige alkoholhaltige Produkt. Die eigentliche Brauerei ist integriert in die gleichnamige Gastronomie Walsumer Brauhaus Urfels, die an einen externen Gastronomen verpachtet ist. Hier gibt es gutbürgerliche Küche, die gut mit Bier harmoniert.

Kurzer Film: Wie wird eigentlich Bier gebraut, mit Christian Mönig

Wer vom öffentlichen Bereich über eine wunderschöne, gusseiserne Wendeltreppe hinabsteigt in die eigentliche Brauerei, fühlt sich ein bisschen wie Alice im Wunderland: Gemessen an den großen Industriebrauereien mag es hier klein zugehen, als Besucher erscheint die Brauerei jedoch überraschend groß. Umso überraschender ist dann, dass „da unten“ nur zwei Menschen wirken: Christian Mönig, 54, der Betriebsleiter Brautechnik (und ausgebildeter Biersommelier – darauf legt er Wert) und die 28-jährige Braumeisterin Ricarda Jäger. Fällt also einer krankheitsbedingt aus, ist der (oder die) Andere allein zuständig für den gesamten Braubetrieb – ganz schön beeindruckend!

Beide brennen für Bier – die Leidenschaft springt schnell über, wenn beide über ihr Produkt reden, über ihre Lust am Experimentieren und über die kreative Freiheit. Ihre Leidenschaft fürs Bier schlägt sich auch im Handwerk nieder: Der gesamte Brauprozess wird akribisch überwacht. Pro Brautag wird ein Sud angesetzt, dieser ergibt ungefähr 600 bis 1.000 Liter. Edelste Hopfen- und 12 verschiedene Malz-Sorten werden teils importiert und gemixt, um besondere Geschmacksnoten zu erzielen. „Alles natürlich im Rahmen des Reinheitsgebotes“, so die Macher des Craftbeers.

Das fertige Bier wird direkt vor Ort – sozusagen von Hand – abgefüllt: „Dafür haben wir eigens aus den USA eine spezielle Abfüllanlage für Mikrobrauereien importiert, die von zwei Personen bedient werden kann“, berichtet Christian Mönig. „Im gleichen Schritt werden die Flaschen etikettiert – und schließlich von Hand in die Kästen einsortiert.“ Mehrere hundert Flaschen können so an einem Abfülltag produziert werden.

Und nicht nur das Bier wird in Walsum handgemacht: Das Bier wird in Holzkästen verkauft – diese werden seit 2018 von der Caritas produziert in Werkstätten, die Menschen mit Einschränkungen Arbeit geben. Jeder Kasten ist dabei ein Unikat – so wie das Bier aus Walsum eben auch…

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